Heißer Juni: Der Hitzerekord könnte fallen

Wasser ist dringend nötig: Der Juni war bisher zu trocken
Monat liegt bereits bis zu fünf Grad über Durchschnitt - und das nächste Hoch wartet schon.

Das optimistischste Modell zeigt 37 bis 38 Grad, erneut: Gerade erst brach die erste Hitzewelle des Jahres und schon baut sich die zweite auf. Ab Sonntag, spätestens Montag ziehen die Temperaturen wegen eines Hochs wieder auf zumindest 35 Grad kräftig an, kündigen die Wetterexperten der Ubimet an.

Damit sichert sich der Juni 2019 seinen Platz in den Meteorologie-Geschichtsbüchern. Er könnte nämlich den Rekord aus 2003 überbieten: Vor 16 Jahren wurden die bisher heißesten Juni-Werte registriert, die bisher je in Österreich gemessen wurden.

Spitzenwerte

„Bisher“, betont Meteorologe Manfred Spatzierer ausdrücklich: „Der Juni ist heuer auf dem besten Weg, diese Spitzenwerte anzugreifen.“ Denn die Tagesmittelwerte liegen in der ersten Monatshälfte bereits bis zu fünf Grad über den Werten im jahrzehntelangen Durchschnitt. Zum Vergleich: Der Rekordjuni 2003 wies dagegen ein Plus von 4,3 Grad gegenüber üblichen Jahren auf. In der laufenden Woche bis zum verlängerten Wochenende pendeln sich die Temperaturen vorerst auf typische 26 bis 29 Grad ein.

Heißer Juni: Der Hitzerekord könnte fallen

Die Juni-Werte im Vergleich

Einen Rekord dürfte der Juni 2019 jedenfalls schon gebrochen haben er ist zu trocken, trotz lokal heftiger Gewitter. Sie verursachten allein am Sonntag in der Steiermark einen Schaden von einer Million Euro an landwirtschaftlichen Kulturen, berichtet die Hagelversicherung durch Überflutungen und Hagelschlag. Das steirische Fischbach etwa ist der bisher nasseste Ort Österreichs, hier gab es bereits 71 Prozent des durchschnittlichen Monatsniederschlages. aber das ist die Ausnahme. „In der ersten Monatshälfte ist flächendeckender Regen ausgenommen Vorarlberg komplett ausgeblieben“, beschreibt Manfred Spatzierer: In Linz gab es kein Tröpfchen Regen, in Eisenstadt gar nur einen Liter pro Quadratmeter.

Hitzeschutzplan

Die aktuellen Hitzewerte und die Erfahrungen aus dem vorjährigen katastrophalen Dürrejahr für die Landwirtschaft in OÖ nahm Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) zum Anlass, um die Landesregierung damit zu beschäftigen. In der montägigen Sitzung stellte er den Antrag, einen professionellen Hitzeschutzplan zu erstellen. Der Antrag wurde zurückgestellt. Allerdings erhielt der Landesamtsdirektor den Auftrag, ein gesamthaftes Konzept für Hitzetage und -perioden zu erarbeiten, wie Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), erklärte. Hitzewarnung und -beratung werde schon jetzt sehr ernst genommenen. Der Hitzeschutzplan, mit Vorwarnung, Maßnahmenplan und Vorsorge für Kühlung in Städten und Gemeinden werde kommen, sagte Anschober. Die kurze Verzögerung sei kein Problem.

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