"Hässlichstes Gefängnis" des Landes: Erster Termin für Neubau steht

"Hässlichstes Gefängnis" des Landes: Erster Termin für Neubau steht
Unzählige Male wurde der Neubau verschoben, nun wird es kommende Woche in der Nähe des Flughafens ernst.

Am Mittwoch, dem 2. August, wird sich in der Nähe des Klagenfurter Flughafens etwas zutragen, an das viele schon nicht mehr glauben wollten. 

Die Bauverhandlungen für den Neubau der Justizanstalt Klagenfurt finden statt. Jenes Gefängnisses, dem Justizministerin Alma Zadic (Grüne) selbst das Prädikat: "am hässlichsten" verliehen hat.

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"Hässlichstes Gefängnis" des Landes: Erster Termin für Neubau steht

Der Neubau war begleitet von unzähligen Verzögerungen. Nach der Projektvorstellung im Jahr 2020, ist nun klar, dass der Spatenstich 2024 erfolgt. Die Bauverhandlung macht diesen Termin einmal mehr realistisch. Kosten für den Neubau: 170 Millionen Euro. Um 70 Millionen mehr als geplant.

Auf 9 Quadratmeter bis zu 22 Stunden am Tag

Die alte Justizanstalt Klagenfurt in der Innenstadt ist massiv in die Jahre gekommen. Im Jahr 1857 errichtet, bietet sie Kleinst-Zellen für Häftlinge.

So müssen sich teilweise zwei Männer eine 9 Quadratmeter Zelle teilen. Ein Ort, in dem sie bis zu 22 Stunden am Tag verbringen. Denn auch die Aktivitäten im Gefängnis sind aufgrund des Platzmangels eingeschränkt.

Das neue Gefängnis in der Nähe des Flughafen-Areals bietet wesentlich mehr Platz. Es soll doppelt so groß werden, sternenförmige angelegt sein, Einzel- und Zweierzellen für 425 Häftlinge enthalten, Freiflächen, Sportplätze und auch einen Fußballplatz. 12 Quadratmeter misst die Einzelzelle im neuen Gefängnis.

Luxus-Häfn?

Bei der FPÖ-Kärnten wurde anhand dieser Pläne rasch der Vorwurf eines Luxus-Häfn laut. Josef Gramm, der Anstaltsleiter, hielt dazu in einem Gespräch mit dem KURIER fest: „Was ist Luxus? Ist es Luxus, seine eigene Dusche zu haben? Ist es Luxus, wenn man den Menschen ein bisschen mehr Menschenwürde und Verständnis entgegenbringt?“

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Die Generalsanierung des alten Gefängnisses in der Innenstadt hätte übrigens 50 Millionen Euro gekostet.

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