Was ist sinnvoll?
Den Menschen das zu geben, was sie brauchen. Ihre Grundbedürfnisse, Essen und Freizeit. Nur wenn diese Bedürfnisse gedeckt sind, ist der Mensch offen für Neues. Offen dafür, dass man mit ihm seine Problematiken bearbeitet. Die neue JA ist genau so konzipiert, dass man die Grundbedürfnisse abdeckt: Beispiel eine Dusche im Haftraum.
Neben der eigenen Dusche gibt es aber auch einen Fußballplatz, was vonseiten der FPÖ schnell den Vorwurf den „Luxus-Häfn“ laut werden ließ.
Ich kenne das mit dem Luxus (atmet aus). Beim Fußball geht es darum, die Teamfähigkeit zu fördern. Gerade im Spiel lernt man sich an Regeln zu halten.
Haben Sie Verständnis für die allgemeine Meinung, dass Straftäter mit dem Gang ins Gefängnis jeden Anspruch verwirkt haben, dass es ihnen gut geht?
Viele Menschen wissen nicht, was der Strafvollzug leistet. Denn das, was wir tun, merkt man erst, wenn man selbst herinnen war. Der Strafvollzug ist etwas Negatives in der Gesellschaft, das interessiert in Wirklichkeit niemanden. Kein Politiker wird damit Stimmen gewinnen. Aber es ist auch ein Faktum, dass der Strafvollzug zu einer Gesellschaft gehört. Wenn sich Menschen nicht an Regeln halten, muss es Sanktionen geben. Der Strafvollzug ist das Letzte an Sanktion, was die Gesellschaft hat.
Sie sanktionieren und sie sollen resozialisieren. Gelingt das?
Mit dem Einsperren alleine, ist es nicht getan. Der Mensch kommt wieder raus. Es hat niemand etwas davon, wenn er dabei nichts gelernt hat. Das ist die Aufgabe des Strafvollzuges: Den Menschen etwas zu lernen und aufzuzeigen, was nicht richtig war. Das klingt einfach, aber viele Menschen müssen erst erkennen, dass sie etwas falsch gemacht haben. Und um ihnen das zu vermitteln, brauche ich einen Zugang. Ich muss einen Menschen menschenwürdig behandeln, egal woher er kommt.
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