Grüne fordern Praktika für asylwerbende Ärzte

Nationalratsabgeordnete Alev Korun (Grüne) brachte den Entschließungsantrag ein
Damit soll Dequalifizierung verhindert werden.

Die Abgeordneten Alev Korun und Eva Mückstein von den Grünen reagieren auf den KURIER-Bericht über die Situation syrischer Ärzte in Österreich. Sie bringen nun einen Entschließungsantrag im Nationalrat ein. Wie berichtet, befinden sich laut der Österreichisch-Arabischen Ärzte- und Apothekervereinigung zwischen 200 und 300 aus Syrien geflüchtete Mediziner und Apotheker in Österreich. Bis sie hier aber ihren Beruf ausüben dürfen, dauert es laut dem Präsidenten des Vereins, Tammam Kelani, bis zu fünf Jahre. Viele Ärzte würden deshalb nach Deutschland gehen. Denn dort verläuft die Nostrifizierung (Anerkennung des im Ausland erworbenen Studienabschlusses, Anm.) wesentlich schneller.

Dequalifizierung

"Die derzeitige Situation würde sich in eine Win-Win-Situation umwandeln lassen", sagt die Nationalratsabgeordnete Alev Korun. Sie fordert nun Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) auf, "flächendeckende Deutschkurse für ausgebildetes Gesundheitspersonal unter den Asylwerbern sicherzustellen" und auch fachspezifische Deutschkurse anzubieten. Außerdem seien die Minister aufgefordert, neue Projekte zu entwickeln. So sollen Asylwerber, die eine Ausbildung im Gesundheitsbereich haben, während ihres Nostrifzierungsverfahrens etwa im Rahmen eines Gastpraktikums in Spitälern mitarbeiten können. "Unter Aufsicht und in der Beobachterrolle", sagt Korun.

Die Ärzte könnten während des Praktikums einen Einblick in das österreichische Gesundheitssystem bekommen und würden den Ärzten hier mit Übersetzungen zur Seite stehen. "Das würde der Dequalifizierung bei jahrelanger Untätigkeit entgegenwirken" sagt Korun.

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