Großes Werben um den Sommergast in der Steiermark
Es war angesichts der umständlicheren Reisebedingungen zu sonst so beliebten Zielen am Meer fast zu erwarten: Ausgerechnet 2021, das zweite Jahr der Corona-Pandemie, brachte dem steirischen Tourismus das bisher beste Sommerergebnis überhaupt - mehr als 7,4 Millionen Übernachtungen waren um fast 65.000 mehr als 2019, das ergab ein kleines Plus von knapp einem Prozent.
Noch weiter zurück in der Statistik geschaut, ergibt sich sogar ein deutlicherer Zuwachs: Im Vergleich zu 2016 gab es 2021 um rund 480.000 Übernachtungen mehr, ein Plus von beinahe sieben Prozent. Das Vorjahresergebnis hatte wohl mit der Entscheidung vieler Österreicher zu tun, angesichts der ungewissen Corona-Lage lieber in der Heimat zu bleiben: 66 Prozent der Sommerfrischler kamen aus Österreich; ein Drittel von ihnen wiederum waren sogar Steirer, die im eigenen Bundesland Urlaub machten.
Dieses Ergebnis will Steiermark Tourismus-Chef Erich Neuhold freilich auch 2022 halten. Doch leicht werde das angesichts der Teuerung und des Krieges in der Ukraine nicht, sagt der Touristiker. „Die derzeitige Situation wird uns treffen. Es wird nicht nur der Alltag teurer, sondern jeder Aspekt des Lebens auch das Reisen.“
Um gegenzusteuern, nimmt die Gesellschaft Geld in die Hand: Mit 1,4 Millionen Euro ist das Budget für Marketingmaßnahmen für die Sommerkampagne so groß wie nie zuvor. „Wir tun alles, um so gut wie möglich aus dieser Situation zu kommen“, betont Neuhold.
Erinnerung an die wilden Kerle
Potenziellen Steiermark-Urlaubern soll andererseits auch etwas geboten werden. Das fängt bei der leichteren Suche nach Destinationen, Themen oder Unterkünften an: Alle Beherbergungsbetriebe, Veranstaltungen oder Ausflugsziele der insgesamt elf steirischen Tourismusregionen sollen erstmals virtuell gebündelt werden, sie sind über eine Homepage anzusteuern. Sieben Regionen sind bereits online, vier folgen noch vor Sommerbeginn.
Weiters wurde für die reale Tourismuswelt neue Angebote überlegt. In Haus im Ennstal in der Region Schladming-Dachstein entstand ein neuer Themenweg in Erinnerung an die „Handvoll wilder, mutiger Kerle, die 1907 die erste Schutzhütte erbauten“. Die östliche Obersteiermark mit Bruck-Mürzzuschlag und Leoben, touristisch Hochsteiermark bezeichnet, hat neue Waldwanderwege sowie Klettersteige zu bieten.
Im Murtal stehen geführte Blütenwanderungen auf dem Programm, während die Ost- und Südoststeiermark vermehrt auf Radfahrer setzen, und das auch grenzüberschreitend nach Slowenien. Graz und Umgebung lassen sich auch fein mit dem Fahrrad anschauen und da wäre auch „Thaliwood“ nicht weit. Damit ist nicht in Thal bei Graz gemeint, wo ein gewisser Arnold Schwarzenegger geboren wurde. Sondern der Flughafen Thalerhof: Zwischen 1947 und 1954 wurden dort in den Thalerhof-Filmstudios 17 Filme gedreht.
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