Greta Thunberg – zwischen Heldenstatus und Kritik

Greta Thunberg – zwischen Heldenstatus und Kritik
Greta Thunberg gab den Anstoß zu den Freitagsdemos der Schüler für den Klimaschutz.

In ihrer Heimat wurde die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg erst vor ein paar Tagen als „weltweit einflussreichste Aktivistin“ von der Zeitung Expressen zur „Frau des Jahres“ gekürt.

Sie reist etwa mit dem Zug quer durch Europa – andere sollen es ihr nachtun, um so den -Gehalt in der Luft einzudämmen. Doch es gibt auch Vorwürfe der Instrumentalisierung Gretas, die in Medien geäußert werden.

Greta Thunberg – zwischen Heldenstatus und Kritik

Vor allem zielt die Kritik auf den Unternehmer Ingmar Rentzhog. Er hat Greta „entdeckt“, als sie im August 2018 vor dem Parlament in Stockholm mit ihrem Pappschild „Schulstreik für das Klima“ Position bezog. Er publizierte ein Foto des Mädchens auf Sozialen Netzwerken – der Hype rollte an. Rentzhogs Unternehmen, eine Art Netzwerk für den Klimaschutz, soll mit dem Namen Thunberg von 500 Investoren aus 16 Ländern umgerechnet 2,1 Mio. Euro Kapital gesammelt haben.

Aber auch die Rolle der Eltern – beides Medienprofis – wird beleuchtet. Rentzhog kennt Gretas Mutter, die Opernsängerin Malena Ernman, persönlich. Diese veröffentlichte ausgerechnet im August ein Buch: „Szenen aus dem Herzen“. Es beinhaltet die Familiengeschichte der Thunbergs, die Depressionen und Essstörungen Gretas vor fünf Jahren, sowie die Notwendigkeit des Klimakampfes. Das Werk ist dank des Hypes in mehrere Sprachen übersetzt worden.

Armlänge Abstand

Der Teenager verteidigte sich gegen die Vorwürfe via Facebook: Sie sei wegen ihres Aufsatzes im Svenska Dagbladet im Mai 2018 von einer Umweltgruppe eingeladen worden. Dort sei die Idee eines Schulstreiks diskutiert worden. Doch niemand sei bereit gewesen mitzumachen, darum habe sie es allein getan. Mit Rentzhog habe sie nun keinen Kontakt mehr.

Die meisten schwedischen Politiker halten eine „Armlänge Abstand“ zu der Schülerin, da sie Angst haben, von Thunberg kritisiert zu werden. In Belgien kostete die Kritik an den „inszenierten“ Schulstreiks die dortige Umweltministerin Joke Schauvliege im Februar ihren Job.

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