Grazer überwies Internet-Betrügern über 20.000 Euro

Grazer überwies Internet-Betrügern über 20.000 Euro
Unbekannte hatten dem 65-Jährigen hohe Gewinne bei Anlagegeschäften versprochen.

Ein 65-jähriger Grazer hat unbekannten Betrügern aufgrund des Versprechens hoher Gewinne über 20.000 Euro in mehreren Tranchen überwiesen. Die Erträge sollten aus Anlagegeschäften stammen. Nachdem dem Mann hohe Erträge vorgetäuscht worden waren, überwies er mehr und mehr Geld. Schließlich wurde ihm der Betrug klar, er verständigte die Polizei, wie die Landespolizeidirektion am Dienstag mitteilte.

Lukrative Anlagegeschäfte versprochen

Der Grazer hatte vor einigen Monaten eine Push-Nachricht inklusive Link auf seinem Smartphone erhalten, die ihm lukrative Anlagegeschäfte versprach. Als er in der Folge persönliche Daten in ein Portal eingab, kontaktierte ihn kurz darauf eine unbekannte Frau in akzentfreiem Deutsch. Sie versprach ihm am Telefon hohe Renditen, wenn er auf einer Internetplattform 250 Euro investiere. Einige Tage nach der ersten Überweisung Anfang Oktober zeigte das Portal dem Grazer bereits erste vermeintliche Gewinne an.

Es folgten neuerliche Anrufe von Unbekannten, in denen der 65-Jährige unter anderem dazu ermutigt wurde, weitere Investitionen zu tätigen und eine andere App am Mobiltelefon zu installieren. Letztlich tätigte der Mann in den vergangenen Monaten mehrere Überweisungen von mehr als 20.000 Euro auf ein Konto. Betrüger dürften das Geld in der Folge in Bitcoins transferiert und auf unterschiedliche Cryptowallets überwiesen haben. Der Grazer selbst hatte keinen Zugriff mehr auf sein Geld.

Polizei warnt vor Betrug

Die Polizei warnte anlässlich des Falles, dass es das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen auch im Internet nicht gebe. "Wenn Ihnen etwas 'zu schön scheint, um wahr zu sein', ist es höchstwahrscheinlich ein Betrug", riet ein Beamter laut einer Aussendung. Man möge im Internet recherchieren, ob es Warnungen oder Beschwerden zu diesen Plattformen oder Gesellschaften gibt, z. B.: Watchlist Internet, Suchmaschinen-Ergebnisseiten. Hinweise und Anfragemöglichkeiten finden sich auch bei der Finanzmarktaufsicht unter www.fma.gv.at.

Bei dem vorliegenden sogenannten "Cyber Trading Fraud" werden potenzielle Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet. Dabei werden die späteren Opfer meist über Internet-Werbeanzeigen, Social Media, Massenmails oder auch Anrufe aus eigens geschaffenen Call-Centern kontaktiert. Die Strukturen der international agierenden Tätergruppen sind in der Regel konzernartig aufgebaut. Auch die gefälschten Plattformen sind meist sehr professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten. Das Geld wird jedoch nicht angelegt, sondern verschwindet im kriminellen Netzwerk.

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