Nämlich rund eine Million Euro jährlich. Geldflüsse, die nachzuvollziehen aber "gar nicht so einfach waren", wie Windhaber im Prüfbericht dazu konstatierte: Es gäbe keine Definition von Beratungsleistungen, aber auch keine eigenen Abrechnungsposten für derlei externe Dienste. Diese Kosten wurden laut der Prüfer mit anderen Kosten in einen Budgettopf geworfen und seien dadurch schwer nachrechenbar.
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Nur anhand von Grenzbeträgen ergab sich eine Summe für Stadt und Holding gemeinsam, die für Beratung und Gutachten an die eine Million Euro pro Jahr ausweist. Aus dem Grund zog die Kontrollinstanz 45 externe Leistungen als Stichproben heran, um die Abwicklung nachprüfen zu können.
Die "überwiegende Mehrheit" war in Ordnung, hält Windhaber fest. Neun von ihnen zerpflückt der Stadtrechnungshof aber detailliert: Darunter etwa 198.000 Euro pro Jahr, die sich die Stadt zwischen 2017 und 2022 für Social Media-Betreuung kosten ließ. Oder knapp 81.000 Euro, die 2018 und 2019 für die Erstellung der „Sportstrategie 2030“ anfielen.
Wieso überhaupt nachgerechnet wurde
2020 fiel die Finanzdirektion mit einem „Beratungsmandat in Zusammenhang mit einer beabsichtigen Finanzierung“ auf – Kostenpunkt 71.000 Euro.
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Jener 2017 abgeschlossene freie Dienstvertrag über 6.000 Euro brutto monatlich für einen Ex-Mitarbeiter des Magistrates findet sich ebenfalls im Bericht: Seinetwegen erging überhaupt erst der Gemeinderatsbeschluss auf Prüfung der Beraterkosten. Zwischen 2017 und 2021 bestand in Graz ein Arbeitsübereinkommen von ÖVP und FPÖ, seit Ende 2021 regieren KPÖ, Grüne und SPÖ in einer Art Koalition.
"Tür und Tor für Freunderlwirtschaft"
Die Neos, die den Vorsitz im Kontrollausschuss führen, fordern mehr Transparenz. "Wer für Beratungsleistungen ausgewählt wird und warum ist nicht immer nachvollziehbar", rügt Vorsitzender Philipp Pointner. "Das öffnet Freunderlwirtschaft und Preistreiberei Tür und Tor."
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