Die seit 2021 regierende Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ zeigte sich nicht abgeneigt, solange sich die Finanzierungs- und Standortfrage klären ließe. Sogar ein eigener Stadion-Sonderausschuss wurde im Gemeinderat eingerichtet, dabei sind alle politischen Fraktionen sowie die Vertreter der Fußballvereine.
Vereine mussten Konzepte liefern
An diesen lag es, Konzepte vorzulegen. Sturm tat sich leichter, da seines auf dem bestehenden Stadion aufbauen konnte: Man will das Baurecht erwerben, eine Art langfristige Pacht für das Gebäude. Das Grundstück in Liebenau selbst würde die Stadt nie veräußern.
Das Stadion Liebenau wurde 1997 eröffnet, der Bau kostete damals umgerechnet 20 Millionen Euro, zuletzt gab die Stadt 650.000 Euro für Umbauten frei. Wie viel es heute wert ist, ist allerdings nicht bekannt, das müsste erst der Stadtrechnungshof prüfen.
Der Weg aus dem Norden
Für den GAK allerdings muss erst ein passender Ort gefunden werden. Der Verein wäre zwar ja lieber im Norden geblieben, wo er in Weinzödl bereits sein Trainingszentrum besitzt. Dessen Ausbau zu einem Stadion wurde geprüft, im Sommer aber wegen des Wasserrechts verworfen. Allein stemmen könne der Verein einen Neubau aber nicht, hieß es am Dienstag: Man sei auf "Synergien" angewiesen.
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Da kommt ein bereits im Vorfeld kolportierter Plan ins Spiel: Das GAK-Stadion könnte auf dem Dach einer Straßenbahn-Remise im Bezirk Puntigam entstehen. Die existiert zwar noch nicht, der Bau Remise und Stadion soll das in einem Aufwasch erledigt werden. Diese Lösung erinnert an das neue Stadion von Blau-Weiß Linz, in dessen Keller ein Möbelhaus einzog.
Diese Version im "Nahbereich des Verkehrsknotens Puntigam" bedürfe aber "einer tiefergehenden Untersuchung betreffend städtebaulicher und verkehrstechnischer Machbarkeit“, betonte SPÖ-Klubobmann Michael Ehmann, der den Ausschuss leitet. "Im dritten Schritt muss man die Finanzierung dieses zweiten Stadions unter Beteiligung anderer Gebietskörperschaften klären.“
Geld vom Land erhofft
Das spielt den Ball an das Land Steiermark, von dem Geld dafür erhofft ist. Auch das wäre eine Parallele zu Linz: Der LASK hat sein neues Stadion mit Zuschüssen vom Land OÖ und Sponsoren errichtet.
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Mit dem Neubau wären damit beide Klubs im Süden verankert und quasi Nachbarn, die Bezirke Liebenau und Puntigam liegen nebeneinander, allerdings durch die Mur getrennt.
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