Grausames Geschäft: Illegaler Junghundetransport bei Graz entdeckt

++ HANDOUT ++ STEIERMARK: ILLEGALER JUNGHUNDETRANSPORT NÖRDLICH VON GRAZ ENTDECKT
Das ungarische Paar, das mit dem Transporter unterwegs war, gab an, auf dem Weg nach Spanien zu sein. Im Anhänger waren neun Hunde, davon acht im Alter von drei bis sechs Monaten.

Ein illegaler Junghundetransport ist der Polizei nördlich von Graz ins Netz gegangen: Einer Streife fiel ein auffälliger Wagen mit Anhänger auf. Das ungarische Paar, das damit unterwegs war, gab an, auf dem Weg nach Spanien zu sein. Im Anhänger waren neun Hunde, davon acht im Alter von drei bis sechs Monaten.

Sie waren weder geimpft noch registriert oder gechipt, bestätigte die Polizei eine Aussendung des Aktiven Tierschutz Austria. Die Vierbeiner wurden dem Paar abgenommen.

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Der Transporter war bereits am 1. Oktober von der Polizei entdeckt worden, der Aktive Tierschutz machte am Dienstag in einer Aussendung darauf aufmerksam: "Es ist wohl eines der grausamsten Geschäfte auf dem Rücken wehrloser Tiere." Es besteht der Verdacht, dass die Vierbeiner gezüchtet wurden, um dann in Spanien verkauft zu werden.

Besitzern werde ein gutes Gefühl vermittelt

Dabei werde den künftigen Besitzern das Gefühl vermittelt, dass sie etwas Gutes getan haben, weil sie einem "armen Hund aus dem Ausland" oder aus einer Tötungsstation ein Zuhause schenken.Dahinter würden aber laut Aktiven Tierschutz "europaweit mafiös aufgebaute Geschäftsmodelle" stecken.

Sobald ein Welpe verkauft ist, würden unzählige "nachproduziert". "Die Hündinnen werden als Gebärmaschinen missbraucht, bis sie nicht mehr können, die Welpen viel zu früh von ihrer Mama weggenommen", hieß es in der Aussendung.

Das ungarische Paar dagegen hatte bei der Polizei ausgesagt, dass sie nach Spanien ziehen würden und daher ihre Hunde mitgenommen hätten. Sie hätten diese nie verkaufen wollen und dass die Tiere gechipt sein müssen, hätten sie nicht gewusst.

Fraglich, ob Hunde die Strecke überlebt hätten

Die acht Junghunde, vier Schäfer und drei Labradormix, sowie ein ausgewachsener Pudel wurden in die Arche Noah gebracht. Nach Angaben des Aktiven Tierschutz seien sie dehydriert und möglicherweise sediert gewesen, um auf der Fahrt von Ungarn bis Spanien ruhig zu sein. Die Tierschützer meinten, dass es fraglich sei, ob sie die Strecke bis auf die iberische Halbinsel überlebt hätten.

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Darüber hinaus hätten sie eindeutige Qualzuchtmerkmale aufgewiesen. Die abfallende Hüfte bei den Schäferhunden werde mit Sicherheit in absehbarer Zukunft eine Operation zur Folge haben, um ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Laut Polizei war der Zustand der Tiere in Ordnung.

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