Wann die Intensivstationen vor dem Kollaps standen

Die Ärzte und Pfleger kämpfen täglich um das Überleben ihrer Covid-Patienten, dennoch verlässt fast jeder Zweite die Intensivstation nicht mehr lebend.
2021 brachte das Gesundheitssystem an die Belastungsgrenze. Nun ist abzuwarten, wie sich die Omikron-Variante im neuen Jahr auf die Spitalsbelegung auswirken wird.

Die Hilferufe der Ärzte, die beklemmenden Bilder, die knapp werdenden freien Betten - kein Ort ist in der Corona-Pandemie mehr in den Fokus gerückt, als die Intensivstationen (ICU) auf Österreichs Spitälern. Und an keinem Ort hatten sich die Auswirkungen der Pandemie so drastisch gezeigt wie hier. Die Corona-Pandemie fordert seit bald zwei Jahren Österreichs Krankenhäuser und das Gesundheitssystem. 

Die Intensivbettenbelegung ist die harte Währung der Pandemie. Während bei der Zahl der Neuinfektionen immer die Unsicherheit der Dunkelziffern blieb, sprechen die Spitalskapazitäten eine eindeutige Sprache: Wenn die Spitäler und die Betten voll und die Mitarbeiter ausgelastet sind, müssen mittels Triage Priorisierungen in der Behandlung der Patienten vorgenommen werden.

Die höchste Auslastung an Intensivpatienten gab es in Österreich seit Beginn der Pandemie in der zweiten Welle vergangenen Herbst. Am 25. November 2020 benötigten österreichweit 709 SARS-CoV-2-Infizierte eine intensivmedizinische Versorgung. 

Unter Höchststand 2020 geblieben 

Im März diesen Jahres begann die Zahl der Intensivpatienten wieder zu steigen - und kam erstmals dieses Jahr wieder über 500 Patienten. Im April wurde bereits die Schwelle von 600 überstiegen - mit 611 ICU-Patienten am 12. April. 

Über den Sommer beruhigte sich die Situation auf den Intensivstationen wieder etwas, es schien als könnten die Ärzte und Pfleger zumindest kurz durchatmen. Bevor es dann pünktlich zum Herbst, Ende August, wieder zu steigen begann.

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