Frühling im Winter: Sport-Events schwimmen davon

Vorboten des Frühlings im Jänner: In Wien blühen bereits Blumen
Föhn bringt bis zu zwölf Grad. Eislauf-Marathon in Kärnten gefährdet, Improvisation in Kitzbühel.

In Wien blühen die Blumen, auch in den nächsten Tagen ist laut Meteorologen kein echter Wintereinbruch in weiten Teilen Österreichs in Sicht. Die Sorgenfalten bei den Veranstaltern großer Wintersport-Events werden immer größer.

Der Jänner 2014 könnte wie schon der Dezember 2013 als der zweitwärmste aller Zeiten in die Statistik eingehen. Nur der Jänner 2006 war noch wärmer. Verschärft wird die Situation, dass es abseits von Südösterreich viel zu trocken ist. Und wegen des Föhns kann es zum Wochenende in exponierten Lagen bis zu zwölf Grad warm werden.

Frühling im Winter: Sport-Events schwimmen davon
Alternative 11-Städte-Tour am Weißensee mit 6000 Holländern von 22.01.-02.02.2013

„Alles ist fertig. Jetzt braucht’s nur noch Kälte.“ Norbert Jank, Eismeister am Kärntner Weissensee, verfolgt die Prognosen derzeit skeptisch: Dienstag ist der Start der 26. „Alternativen Elf Städte Tour“ geplant, ein Eislauf-Spaß, der wieder Tausende niederländische Gäste an den See bringt.

Doch die Vorhersagen für die nächsten Tage lassen hohe Temperaturen und viel Niederschlag erwarten. „Ein Tag Wärme spielt keine Rolle“, schildert Jank. „Aber dauerhaft, Tag und Nacht Plusgrade, das ist furchtbar.“ Derzeit hat das Eis eine Dicke von 25 bis 32 Zentimeter. „Das Eis hält“, versichert Jank, „Das ist wie ein Boot, es sinkt wohl, aber es hält.“ Die Frage sei, ob die oberste Schicht zum Eislaufen taugt.

Wenn die Prognosen stimmen, dann seien die ersten Tage der Veranstaltung „ein bisserl gefährdet“, warnt Jank. „Aber die Erfahrung zeigt, bei uns ist es immer drei, vier Grad kälter als woanders.“ Vor drei Tagen noch hatte es hier minus elf Grad. Sollte es warm und nass bleiben, müssten aber eventuell die ersten Läufe ab Dienstag abgesagt werden, überlegt Tourismus-Chef Arno Kronhofer.

Zittern in Kitz

Kitzbühel fiebert den Hahnenkammrennen kommenden Woche bei frühlingshaften Temperaturen entgegen. „Wir können wegen des Föhns seit einem Monat nicht mehr beschneien. Aber alle Rennen werden stattfinden. Die Schneeauflage passt“, verspricht Rennleiter Peter Obernauer.

Fraglich bleibt, ob die Abfahrer über die berühmte Hausbergkante springen können. Denn dieser Streckenabschnitt ist das Sorgenkind der Organisatoren. „Der Hausberg ist besonders der Sonne ausgesetzt“, erklärt Obernauer. 2500 Kubikmeter Schnee sollen von Depots am Berg in diesen Bereich geflogen werden. Aber selbst, wenn das nicht genügt, ist die Abfahrt nicht gefährdet. „Dann führen wir die Strecke über den Slalomhang.“

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