Privatisierte Ufer: Lässt sich das doch noch rückgängig machen?

Das Strandbad Klagenfurt in der Hochsaison. 13.000 Gäste finden hier zugleich Platz
In die Debatte um freie Seezugänge kommt neuer Schwung. Wie es überhaupt so weit kommen konnte und wie die Chancen stehen.

Zu Beginn des Jahrtausends war die Suche nach einem Platz, von dem aus man sich kurz und vor allem kostenlos im Wörthersee erfrischen konnte, für Touristen schlicht ein Ding der Unmöglichkeit. Einheimische wussten von der Handvoll existierender Gratis-Badeplätze, Gäste und Durchreisende aber waren den Strandbädern ausgeliefert, wollten sie das türkis-blau glitzernde Kärntner Naturjuwel nicht nur zwischen Zäunen und Hotels aus der Ferne betrachten.

Nur besonders scharfe Beobachter konnten bei entsprechender Kombinationsgabe von einer Häufung am Straßenrand geparkter, heimischer Autos an scheinbar unsinniger Stelle darauf schließen, dass in der Nähe möglicherweise ein schneller Köpfler auch ohne Bezahlung möglich wäre.

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Und auch, wenn sich die Situation diesbezüglich in den vergangenen Jahren leicht verbessert hat, ist das Grundproblem unverändert: Der Wörthersee, und mit ihm viele weitere heimische Gewässer, ist zu weiten Teilen privatisiert und somit für die Öffentlichkeit unzugänglich.

Das zeigen auch Online-Kommentare: „Wer baden will, muss sich einen anderen See suchen oder reich erben“, lautet etwa eine aktuelle Wörthersee-Rezension.

Grundrecht auf Natur

Vergangene Woche lancierte SPÖ-Umweltsprecherin Julia Herr darum einen Vorstoß, ein Grundrecht auf Naturgenuss in der Verfassung zu verankern und sprang damit auf eine bestehende Forderung der Arbeiterkammer Wien, der Naturfreunde und des Alpenvereins auf. Konkret wünscht sich Herr ein Verkaufsverbot sowie ein Vorkaufsrecht der öffentlichen Hand für Seegrundstücke.

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