Frau gesteht Geburt, bestreitet aber Mord
Der Todes-Zeitpunkt stand bis Freitagnachmittag noch nicht fest. Tatsache ist, dass eine Zugtoilette eines ÖBB-Railjets vergangenen Montag zum „Grab“ für ein männliches Neugeborenes wurde.
Freitagnachmittag konnte in Wien-Meidling eine Südkoreanerin, 21, festgenommen werden. Nach Verhören gab die Studentin zu, die Mutter des toten Babys zu sein. Den Mord bestritt die Frau.
Wie berichtet fand Dienstag um 4.15 Uhr früh bei Reinigungen ein Arbeiter der Deutschen Bahn am Bahnhof München das totes Baby. Der blutverschmierte Leichnam war in einem Plastiksack verstaut und lag in einer Ecke der Railjet-Toilette. Auch im Speisewagen wurden Blutspuren gefunden. Zunächst hielt der DB-Bedienstete den leblosen Körper für eine Puppe. Doch bald sprach die Polizei von Mordverdacht.
Das Kind wurde aller Voraussicht nach auf der Strecke Budapest – Wien – München zur Welt gebracht und muss kurz nach der Geburt erstickt worden sein. So die Ergebnisse der Obduktion. Der Zug kam Montag um 22.45 Uhr in München an. Da der ÖBB-Railjet auch durch Österreich fuhr, wurden heimischen Fahnder eingeschalten. Über Zeugen im Railjet und über die Kreditkarte (das Ticket wurde damit bezahlt) stießen sie auf die Frau. Freitag legte die Studentin ein unglaubliches Teilgeständnis ab:
Die in Paris lebende Studentin unternahm mit ihrer Freundin einen Zug-Trip durch Osteuropa. Danach wollte das Duo über Budapest, Wien und Salzburg nach München. Auf diesem Abschnitt hatten die Freundinnen getrennte Abteile. Die Begleiterin stieg jedoch in Wien aus. Sie wusste nichts von der Schwangerschaft.
Vor Salzburg traten gegen 19 Uhr die Wehen ein. Die Südkoreanerin ging auf die Toilette und brachte den Buben zur Welt. Den Mord an ihrem Kind bestreitet die Frau – das Neugeborene soll bereits tot geboren worden sein. Von Salzburg aus fuhr die Mutter mit dem Zug zurück nach Wien. Sie wurde verhaftet als sie nach Prag weiterfahren wollte.
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