Frau eingemauert: Kein Mordverdacht mehr

Die Leiche war im Keller einbetoniert
Überraschendes Obduktionsergebnis im Fall Mariazell: Es gibt keinen Hinweis auf Fremdverschulden.

Eine unerwartete Wendung nahm der Fall rund um die eingemauerte Leiche in Mariazell heute Mittag: Laut Obduktionsergebnis gibt es nämlich keinen Hinweis auf Fremdverschulden bezüglich des Todes der Frau, bestätigte Walter Plöbst, Leiter der Staatsanwaltschaft Leoben.

Da Medikamentenspuren im Körper der 42-jährigen Ungarin gefunden wurden, kann aber ein Missbrauch dadurch nicht ausgeschlossen werden. Ein Herzinfarkt wurde dagegen bereits ausgeschlossen.

Christian T., der seit Montag unter Mordverdacht stand, wurde heute Mittag aus der Haft entlassen. Das Obduktionsergebnis passt zu der Geschichte, die der 40-Jährige erzählte: Er sei im Drogenrausch gewesen und könne sich an nichts mehr erinnern. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter, unter anderem sollen die Medikamente bestimmt werden, die im Körper der Prostituierten entdeckt wurden. Letztlich dürfte T. aber vom Mordverdacht freikommen: Übrige bleiben könnte eventuell nur noch ein Verfahren wegen des Verdachts der Störung der Totenruhe.

Monatgabend wurde die Leiche im Haus des Obersteirers gefunden, das Opfer ist eine 42-Jährige aus Ungarn, die in Leoben als Prostituierte arbeitete. Der Verdächtige gab zu, sie eingemauert zu haben: Sus Panik, wie er beteuerte, nachdem er sie am 5. Dezember 2016 tot in seinem Schlafzimmer gefunden habe. Das Landeskriminalamt Steiermark nahm Mordermittlungen auf, doch T. beteuerte: Er könne sich an nichts erinnern und wisse daher nicht, ob er mit dem Tod der 42-Jährigen etwas zu tun habe. Deshalb die "Panik" und das Einmauern. Auch ihre Wäsche habe er verbrannt. Vom Zerstückeln der Leiche sah er ab, schilderte er laut Polizei - davor habe ihm gegraust.

Weil er von der Familie der 42-Jährigen bedroht worden sei, habe er sich entschlossen, die eigene Entführung vorzutäuschen: Er verschwand am 11. Dezember und tauchte erst wieder am 20. Dezember in Niederösterreich auf. Die Entführungsversion hielt aber nur zwei Tage, danach gestand der Verdächtige, untergetaucht zu sein.

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