Finanzaffäre der Grazer FPÖ: Ermittlungen ausgeweitet

Mario Kunasek
Die Staatsanwaltschaft ermittelt offenbar gegen "namentlich nicht bekannte Täter" bei den steirischen Freiheitlichen. Es geht wie in der Stadtpartei um den Verdacht der Untreue.

An die 10.000 Seiten dick ist der Akt rund um die Finanzaffäre der FPÖ Graz bereits, zwei Staatsanwälte der Anklagebehörde in Klagenfurt arbeiten an der Causa - die am Mittwoch erneut um eine Facette reicher wurde: Laut Standard gäbe es nun auch ein Ermittlungsverfahren gegen "namentlich nicht bekannte Täter" in der Landes-FPÖ.

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Und zwar wegen des Verdachts der Untreue wie eben auch im Fall der Stadtpartei.

Seit mehr als  zwei Jahren wird bereits gegen einst hochrangige Vertreter der Grazer Blauen ermittelt: Der Vorwurf lautet, Klubfördergelder missbräuchlich verwendet zu haben. Unter den neun Verdächtigen sind Ex-Vizebürgermeister Mario Eustacchio sowie Ex-Klubobmann Armin Sippel

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Auf der Liste der Verdächtigen steht auch Mario Kunasek, Landesparteiobmann der Freiheitlichen in der Steiermark: Gegen den Landtagsabgeordneten - er stimmte dem Auslieferungsbegehren der Justiz selbst zu  - wird ermittelt, weil er Beweismittel in einer Aussage rund um die Grazer Causa nicht vorgelegt haben soll.

Was der Staatsanwalt Kunasek vorwirft

 Zudem wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, von den Vorgängen der Grazer Partei gewusst, sie aber nicht unterbunden zu haben - das würde ihn zum Beitragstäter machen. Kunasek bestreitet das vehement. Er  wird bei den Landtagswahlen - voraussichtlich im November - erneut Spitzenkandidat der FPÖ sein.

Nun habe die Justiz laut dem Zeitungsbericht das Ermittlungsverfahren wegen Untreueverdachts aber ausgeweitet - allerdings scheint im Akt kein Name auf, bloß "Verantwortliche der FPÖ Steiermark".

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Landesparteisekretär Stefan Hermann betonte auf KURIER-Anfrage, er könne den Bericht "weder bestätigen noch falsifizieren". Aber bei einem so umfangreichen Verfahren seien "Ermittlungen in jede Richtung" zu erwarten, und das sei auch gut so. Allerdings ermittle die Staatsanwaltschaft gegen unbekannte Täter: "Das heißt ja nicht, dass es um Führungspersonal geht." 

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