Flugrettung will Nachtbetrieb testen

Beleuchtete Fußballplätze als Landezonen in der Nacht.
Für die Piloten selbst wären Einsätze in der Dunkelheit kein Problem.

Wir sind umzingelt", sagt Ralph Schüller, Sprecher der ÖAMTC-Flugrettung. Er spricht nicht von einer Bedrohung, sondern von einer Tatsache, die innerhalb der Organisation für Gesprächsstoff sorgt. Denn nahezu in jedem Nachbarland fliegen Notarzt-Hubschrauber auch während der Nachtstunden. Österreich gehört nicht dazu. Der Flugbetrieb startet mit dem Sonnenaufgang und endet mit dem Sonnenuntergang.

Spätestens seit dem Tod der Innenministerin Liese Prokop, die am Silvesterabend 2006 an einem Riss der Aorta starb, gibt es unter Experten die Debatte, ob nicht der Transport durch einen Helikopter in ein Spital ihre Überlebenschancen erhöht hätte. Ein Testbetrieb soll nun viele betriebliche und medizinische Fragen beantworten.

Für die Piloten selbst wären Einsätze in der Dunkelheit kein Problem. "Die Hubschrauber sind nachtsicht-flugtauglich, die Piloten nachtsichtflugberechtigt", erzählt Roland Eslitzblicher, Pilot und Stützpunktchef in Ybbsitz in NÖ. Fehler dürfe man sich in der Nacht keine erlauben. Ein wichtiges Kriterium für einen sicheren Einsatz sei die Landung in der Finsternis. Beim ÖAMTC gibt es dazu viele Überlegungen. Angedacht ist etwa, die Piloten mit Nachtsichtgeräten auszurüsten. Im Gespräch ist auch, bestimmte Plätze auszuwählen, die angeflogen werden können – wie etwa Fußballplätze mit Flutlicht.

Letztlich wird es eine Entscheidung der Politik sein, ob ein 24-Stunden-Betrieb der "Gelben Engel" finanziert werden kann.

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