Flüchtlingsfamilie wurde ausgewiesen

Familie U. kam im November 2015 nach Österreich
Nach mehr als einem Jahr in Österreich mussten Afghanen nach Kroatien zurück.

Eine Online-Petition soll Familie U. noch helfen, hoffen Border Crossing Spielfeld und jene Freunde der Afghanen, die sich seit mehr als einem Jahr um die vier Flüchtlinge kümmern. Sonntagnacht gab es spontane Kundgebung für die Familie in Leibnitz: Zubaide und Ahmad U. sowie die Söhne Roohullah, 19, und Atahulaah, 14, wurden Samstagfrüh von ihrer Unterkunft nach Wien gebracht, um nach Kroatien rückgewiesen zu werden.

Montagnachmittag war es dann aber tatsächlich soweit: Die Familie wurde nach Kroatien gebracht, am Abend kam die Familie in Zagreb an.

"Wie kann es sein, dass drei Wochen vor einer entscheidenden Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof plötzlich wieder eine Familie abgeschoben wird?", fragt Petra Leschanz von Border Crossing Spielfeld. Das Gericht befindet ab 28. März darüber, ob die Einreise über die Balkanroute illegal sein kann, wenn sie staatlich organisiert wurde.

Nur bei illegaler Einreise gilt Dublin III, also die Rückführung in den Staat, in dem die EU betreten wurde. Dort müsste das Asylverfahren abgewickelt werden. Das trifft auch auf Familie U. zu: Sie kam über die Balkanroute am 25. November 2015 in Spielfeld an und lebte seither in Leibnitz. Der 19-Jährige gewann übrigens am Wochenende eine Kickbox-Meisterschaft in Bad Schallerbach - er wurde in seiner Gewichtsklasse österreichischer Staatsmeister.

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