Fashion für den Baby-Popo als letzter Schrei
Stoffwindeln sind altmodisch, umständlich, unpraktisch, out. Kurz: ein Relikt aus Omas Zeiten. Das ist jedoch so nicht zwingend richtig, denn Stoffwindeln boomen. Es gibt sie in allen Ausführungen Textilien, Größen – und Überhosen in unterschiedlichen, bunten Designs. Anita Höfferer aus Zweinitz im Kärntner Gurktal hat diese Marktlücke erkannt und entwirft eigene Kollektionen. Übers Internet vertreibt sie die Mode für den Baby-Popo.
Zwischen 20 und 30 Euro kostet der letzte Schrei aus dem Gurktal. Die Außenschicht besteht aus Baumwolle, die Innenschicht ist atmungsaktiv und wasserfest. Der Stuhl landet in einem Papiervlies, das weggeworfen wird. "Ich habe zahlreiche Modelle im Angebot, bis hin zum Trachten-Design. Die Kunden können natürlich auch mit einem eigenen Stoff zu mir kommen und ihre Wünsche einbringen", betont die junge Mama, die in Dresden die Ausbildung zur "Stoffwindelberaterin" (das gibt es tatsächlich) absolviert hat. Als Model fungiert ihr Sohn, der eineinhalbjährige Linus.
Die Kosten würde man hereinspielen, rührt sie die Werbetrommel. Höfferer hat eine Ersparnis von 600 Euro pro Kind errechnet. "Da sind die Waschkosten schon berücksichtigt. Ein Baby benötigt während der Wickel-Zeit rund 4500 normale Windeln. Andererseits kommt es mit 20 bis 25 Überhosen und Stoffwindeln aus. Die sind in der Anschaffung teurer, letztlich amortisiert es sich allerdings wieder." Und den Umweltgedanken solle man auch nicht außer Acht lassen. "Ein Kleinkind produziert eine Tonne Windelmüll bis es sauber ist", sagt die studierte Agrarwissenschaftlerin.
Hautschonend
In Sachen Werbung setzt sie nicht nur auf Mundpropaganda. In Kinderarztpraxen liegen Folder auf und über ihre Internethomepage lässt sie die "Windel-Wirtschaft" blühen. Tupperpartys waren gestern, inzwischen werden Stoffwindelpartys und Workshops veranstaltet, um den Kunden den Umgang mit der alten, neuen Stoffwindel näherzubringen. www.wickelbiene.at
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