Fantastische Tierwesen auf Papier - und wo sie zu finden sind

Fantastische Tierwesen auf Papier - und wo sie zu finden sind
Die Sonderschau „Des Kaisers schönste Tiere“ im Prunksaal der Nationalbibliothek schlägt die Brücke vom Zoo zum Museum

Wenn sich Herrscher Haustiere zulegen, geschieht das selten nur aus Liebe zu den Geschöpfen: Eine „Menagerie“, wie sie an europäischen Höfen der Neuzeit üblich war, sollte auch etwas über die Weitläufigkeit des Reiches und den Kenntnisreichtum des Königs, Kaisers oder Fürsten sagen. Dass dabei keine Ratten oder Würmer gehalten werden konnten, versteht sich: Die Identifikation mit dem Herrscher war gewünscht, und so kam es, dass etwa Prinz Eugen, der edle Ritter, einen Löwen im Belvedere hielt.

Dass die Grenze zwischen lebenden und ausgestopften Tierwesen sowie bildlichen Darstellungen in so einer herrschaftlichen Sammlung fließend verlief, geht im modernen, in kunst- und naturgeschichtliche Kriterien geteilten Ausstellungswesen oft verloren. Die Schau „Des Kaisers schönste Tiere“, bis 26. 6. im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek, hilft, die Verbindungen zwischen Zoo und Museum wieder zu entdecken.

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