Familiendrama: Mutter soll Mörder Tür geöffnet haben

Kriminalisten am Samstag bei der Arbeit am Tatort.
Nach dem Dreifachmord in Hohenems und Suizid des 38-jährigen Täters am Samstag liegt Obduktionsergebnis vor

Vorarlberg. In der Tragödie um den dreifachen Mord an seiner Frau und seinen zwei Töchtern und den anschließenden Suizid des 38-jährigen Täters in Hohenems in Vorarlberg vermeldete die Polizei neue Erkenntnisse. So dürfte das spätere Opfer ihren Mann Samstagfrüh freiwillig in die Wohnung gelassen haben.

Dem Mann war im August, als gegen ihn wegen eines Gewaltausbruchs gegen die Frau ein Betretungsverbot ausgesprochen wurde, der Wohnungsschlüssel abgenommen worden. Warum die Frau den Mann in die Wohnung gelassen hat, werden die Ermittler wohl nicht klären können.

Obduktion

Klar ist auch die Todesursache der Opfer und des Täters. Sowohl die zwei Kinder als auch die 33-jährige Frau starben durch Messerstiche. Die Obduktion in der Gerichtsmedizin Innsbruck ergab, dass auch der Täter selbst an dem Messerstich in die Brust, den er sich selbst zugefügt hatte, gestorben ist. Der Mann hatte sich danach aus dem Badezimmerfenster im dritten Stock gestürzt.

In Vorarlberg hatte die Bluttat auch Diskussionen über die Handhabung des bei Gewaltfällen angewendeten Wegweiserechts ausgelöst. Gegen den späteren Täter war ja im August das Betretungsverbot von zuerst 14 Tagen auf ein halbes Jahr verlängert worden. Sowohl die Frau als auch der Mann wurden von den örtlichen Gewaltschutzeinrichtungen betreut. "Wie sich zeigt, war in diesem Fall das sonst so wertvolle Wegweiserecht zu wenig", meint Ulrike Furtenbacher von der Vorarlberger Frauenschutzeinrichtung.

Sie hielte es für sinnvoll, wenn etwa beschuldigte Gewalttäter sofort nach der Tat verpflichtend zum Anti-Gewalttraining erscheinen müssten. Bislang basiert das auf Freiwilligkeit, solange der Täter nicht verurteilt ist.

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