Falscher Fußballtrainer belästigte Buben: Verurteilt

Der 36-Jährige gab sich als Fußballtrainer.
36-Jähriger leugnete Taten nicht. Ein Jahr Haft und Einweisung in Anstalt.

Unter dem Vorwand, eine Fußballmannschaft zu gründen, suchte ein Grazer Kontakt zu Buben, die teilweise erst 13 Jahre alt waren. Bei mehreren Treffen im Frühjahr 2017 soll er dann drei von ihnen unsittlich berührt haben. Am Donnerstag wurde er deswegen im Grazer Straflandesgericht zu einem Jahr Haft verurteilt. Außerdem wurde die Einweisung in eine Anstalt verfügt.

Der Beschuldigte leugnete die Taten gar nicht. Er knüpfte per SMS Kontakte und schlug den Jugendlichen ein Treffen vor. Zu den sexuellen Übergriffen kam es dann beim An- und Ausziehen von Trainingshosen, Gewaltanwendung gab es keine. Als sich eines der Opfer seiner Mutter anvertraute, flog die Sache auf. Der 36-Jährige ist wegen ähnlicher Vorfälle vorbestraft. Er war auch bereits in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Vater des Beschuldigten für Kastration

Er habe immer einen "Drang" in Bezug auf Buben verspürt, gab der Angeklagte an. "Wäre es nicht gescheiter, Sie gehen in eine Anstalt, bis der Drang weg ist?", fragte ihn Richter Martin Wolf. "Ja, das sehe ich ein", meinte der Beschuldigte. Sein Vater, der im Verhandlungssaal anwesend war, wehrte sich dagegen: "Da arbeitet er dann wieder zwei Jahre in der Gärtnerei und dann werfen sie ihn wieder hinaus." Er wollte eine dauerhafte Lösung und sprach von Kastration. "Eine chemische Kastration dürfen wir nicht empfehlen", erklärte ihm der Sachverständige. Er erklärte, dass der Angeklagte aufgrund seiner Intelligenzminderung eine "absolut strukturierte Therapie" brauchen würde.

Nicht rechtskräftig

Der Richter verhängte eine Haftstrafe von einem Jahr und verfügte die erneute Einweisung in eine Anstalt, wo die Therapie stattfinden sollte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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