Fall Larissa: Leiche im Inn gefunden
Die Eltern von Larissa Biber haben für den 12. Oktober bereits einen Verabschiedungsgottesdienst geplant. Er hätte stattgefunden, egal ob die Leiche der 21-Jährigen nun vorher gefunden worden wäre oder nicht. Doch nun können die Angehörigen und Freunde der jungen Frau, die von ihrem Freund getötet worden sein soll, sie wohl auch zu Grabe tragen.
Sonntagabend hat die Tiroler Wasserrettung, als sie eine großangelegte Suche eigentlich schon abgebrochen hatte, bei Kundl eine weibliche Leiche im Inn entdeckt. „Wir hatten großes Glück. Es war die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, sagt Konrad Kirchebner, Sprecher der Wasserrettung. „Das letzte Boot, das noch am Inn war, hat die Sichtung gemacht.“
Die Einsatzkräfte hatten den Fluss schon mehrfach abgesucht. Auch am Sonntag starteten sie wieder an jener Stelle in Thaur bei Innsbruck, wo der Freund von Larissa ihre Leiche nach eigenen Angaben in den Inn warf, nachdem er sie in seiner Wohnung erwürgt hatte.
Mit allen Mitteln
Sonarboote, Tauchroboter und Spürhunde waren bei der Suche nach dem Körper der Reuttenerin im Einsatz. Letztlich war es eine glückliche Sichtung, die zum Erfolg führte. Nach einer Obduktion wurde die Leiche am Montag schließlich "zweifelsfrei" als Larissa Biber identifiziert.
Die gestrige Suchaktion mit über 80 Mann war gewissermaßen die letzte Chance für längere Zeit. Die Wasserrettung hätte sonst ein bis zwei Monate gewartet, bis der Innpegel gesunken wäre. „Die Sicht war so schlecht, dass unsere Taucher sofort wieder abbrechen mussten“, berichtet Kirchebner.
Die Leiche dürfte sich im Inn an Gestrüpp, einem Stein oder irgendeinem anderen Hindernis verfangen haben und erst am Sonntag wieder vom Inn freigegeben worden sein.
Traurige Gewissheit
Mit dem Fund von Larissa Biber geht ein Drama zu Ende, das ganz Tirol in Atem gehalten hat.Die 21-Jährige war am 14. September in Rum verschwunden. Ihr 24-jähriger Freund hatte zunächst angegeben, die Reuttenerin hätte die Wohnung verlassen und wollte gleich wieder kommen. 13 Tage und zahlreiche Suchaktionen später gestand der 24-Jährige Larissa Biber ermordet zu haben.
Nach mehrmaligen Suchaktionen ist Sonntagabend die Leiche der 21-jährigen Tirolerin Larissa B. von Wasserrettern aus dem Inn geborgen worden. Drei Wochen nachdem die junge Frau verschwunden war. Ihr Freund (24) hatte rund zwei Wochen nach ihrem Verschwinden laut Polizei gestanden, die 21-Jährige erwürgt und in den Inn geworfen zu haben. Im Folgenden eine Chronologie der Ereignisse:
14. September: Larissa B. wird von ihrer Schwester als vermisst gemeldet. Ihr Freund gibt an, die 21-Jährige habe gegen 3.30 Uhr seine Wohnung in Rum bei Innsbruck mit den Worten verlassen, "gleich wieder zu kommen". In den nächsten Tagen wird intensiv nach der Abgängigen gesucht. An der Suche beteiligen sich Freunde, Bekannte und Privatpersonen.
20. September: Wie im Nachhinein bekannt wird, führt die Polizei den 24-Jährigen ab diesem Tag als Beschuldigten, nachdem mehrere Zeugen in einem Lokal am Vorabend ihres Verschwindens einen Streit zwischen Larissa und dem jungen Mann beobachtet haben.
26. September: Der 24-Jährige wird wegen Mordverdachts festgenommen. Noch am selben Abend gesteht er laut den Ermittlern, Larissa in seiner Wohnung erwürgt, sie in der Tiefgarage in den Kofferraum seines Wagens gelegt und zum Inn gebracht zu haben. Das Motiv für die Tat ist vorerst unklar und bleibt Gegenstand der Ermittlungen. Mehrere Suchaktionen in den kommenden Tagen bleiben erfolglos.
2. Oktober: Verschiedene Stellen am Inn werden erneut abgesucht, nachdem ein hochauflösendes Sonargerät in den Tagen zuvor verdächtige Bilder gezeigt hat. Die Bereiche werden mit speziell ausgebildeten Suchhunden auf Booten abgesucht. Da sie aber nicht anschlagen und sich auch mit den eingesetzten Kameras die Hinweise nicht verdichten, wird die Suche abgebrochen.
6. Oktober: Tiroler Wasserretter bergen kurz vor 18.00 Uhr die Leiche einer jungen Frau aus dem Inn. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass es sich dabei um Larissa handelt.
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