Festnahme auf Rollfeld von EXW-Mastermind: 24-Jähriger am Dienstag vor Gericht

Festnahme auf Rollfeld von EXW-Mastermind: 24-Jähriger am Dienstag vor Gericht
Am Landesgericht Klagenfurt wird für Dienstag die Lebensbeichte des Hauptangeklagten erwartet. Und der Auftritt eines zweiten Masterminds.

Am Dienstag soll er seinen großen Auftritt vor Richterin Claudia Bandion-Ortner in Saal 29 des Landesgerichts Klagenfurt haben. 

Jener 24-Jähriger, der als weiteres Mastermind rund um den Millionenbetrug des Firmengeflechts EXW gilt. 40.000 Menschen sollen Opfer des Betrugs mit Kryptowährung geworden sein. Die Schadenssumme soll bei gut 100 Millionen Euro liegen.

Wie die Kleine Zeitung berichtet, ist nun die Anklage gegen den jungen Mann fertig. Und sie ist rechtskräftig. Laut Bericht hat der Anwalt des Kärntners auf einen Einspruch verzichtet. Wie Gernot Kugi, Sprecher des Landesgerichts Klagenfurt bestätigt. 

Wie dem KURIER von mehreren Seiten bestätigt wurde, soll der 24-Jährige am Dienstag, dem nächsten angesetzten Verhandlungstag im Megaprozess, auf der Anklagebank neben acht weiteren Männern Platz nehmen. Sie sind wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs, Geldwäscherei, Ketten- und Pyramidenspiel sowie kriminelle Vereinigung angeklagt.

Besonders brisant: Nach dem völlig überraschenden Geständnis des bisher 26-jährigen Hauptangeklagten, wird für Dienstag dessen Lebensbeichte erwartet. 

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Klar ist somit aber auch, dass der 24-jährige, der sich die vergangenen drei Jahre in Bali aufgehalten hat und dort in Saus und Braus gelebt haben soll, mit eigenem Hubschrauber-Landeplatz und Haifischbecken, wohl nicht den Stauts eines Kronzeugen einnehmen wird. Diese Absicht hatte er in einer ersten Vernehmung durch die Polizei nach seiner Festnahme am Rollfeld des Flughafens Wien-Schwechat Anfang November geäußert.

Dabei legte der junge Mann auch eine umfassende Darstellung ab, wie sich die Geschehnisse rund um EXW zugetragen haben sollen.

Es geht um Bargeld

Eines sticht bei der Einvernahme des jungen Mannes hervor. Wie bereits im laufenden EXW-Prozess geht es um Bargeld - sehr viel Bargeld. So ist etwa der Transport von 230.000 Euro von Lienz in die Wohnung des Mannes nach Pörtschach Thema. 

200.000 Euro verblieben demnach in der Wohnung, 30.000 Euro soll der Mann mit sich in einem Flieger nach Dubai gebracht haben. 

Und es geht erneut um Uhren: Eine, im Wert von 6.500 Euro soll der 24-Jährige besitzen. Der Hauptangeklagte gar eine ganze Uhrensammlung im Wert von 400.000 Euro.

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Prunk, den der 24-Jährige auch gerne in sozialen Medien zur Schau gestellt hat. 

Ebenso, wie Sinnsprüche. Einer lautete übersetzt: Die Tage, die dich brechen, sind die Tage, die dich erschaffen. 

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