Esterhazy bietet Ungarn die Stirn

Esterhazy bietet Ungarn die Stirn
Im Rechtsstreit um mehr als 260 Objekte, die 1919 von Forchtenstein nach Budapest gebracht wurden, will Esterhazy bis zum Menschenrechtsgerichtshof gehen

Wer Jahrhunderte überdauert, lässt sich auch von einem Rückschlag nicht entmutigen – und sei er noch so herb. Esterhazy bemüht sich seit Jahren um die Anerkennung der Eigentümerschaft an gut 260 Objekten, die 1919 (das Burgenland war damals westungarisches Gebiet) aus der Schatzkammer auf Burg Forchtenstein ins Budapester Kunstgewerbemuseum gebracht worden sind. In Ungarn hatte sich kurz nach dem Ersten Weltkrieg für knapp fünf Monate eine Räterepublik etabliert. Gegner im heutigen Kampf David gegen Goliath ist der ungarische Staat. Und dem hat das Oberlandesgericht in Budapest nun auch in zweiter Instanz Recht gegeben.

Das Budapester Gericht ließ wissen, die Esterhazy-Stiftung habe nicht nachweisen können, dass die betroffenen Werke fester Bestandteil der Schatzkammer auf Burg Forchtenstein seien. In ungarischen Medien wurde der Gesamtwert der 260 Kunstwerke auf 100 Millionen Euro geschätzt.

Man werde weiterkämpfen, bekräftigte eine Esterhazy-Sprecherin am Freitag auf KURIER-Nachfrage. „Und wenn es bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg sein muss.“

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