"Es ist halt nur die Frage, wie lange wir das durchhalten"

Gute Miene zum ernsten Gespräch in den Gerstner Salons im Palais Todesco, Kärntner Straße:Talk mit Wolfgang Fischer, Sabine Haag und Oliver Braun
Keine Konzerte in der Stadthalle, keine Events für den Caterer, keine Touristen für das Museum. Wie geht das? Der KURIER bat drei betroffene Manager und Unternehmer zur Diskussion.

KURIER: Frau Generaldirektorin, wie sieht denn der aktuelle Betrieb im Kunsthistorischen Museum aus? Bis Mai war ja geschlossen.

Sabine Haag: Seit dem Pfingstwochenende haben wir wieder geöffnet – mittlerweile alle Standorte, bis auf die Schatzkammer. Insgesamt verzeichnen wir ein fettes Minus. Gegenüber dem Vorjahr sind um 50 Prozent weniger österreichische und um 80 Prozent weniger internationale Gäste da. Das Beste, was uns momentan passieren kann, ist ein verregneter Tag.

Dann ist das wechselhafte Wetter heuer eh ideal.

Haag: Im KHM ist es immer perfekt – denn, wenn es draußen heiß ist, ist es bei uns angenehm kühl.

Wer trägt den Verlust?

Haag: Wirtschaftlich schaut es trist aus, über eine mögliche Verlustabdeckung sind wir im Gespräch mit dem Eigentümervertreter. Natürlich tun wir alles, um Besucher anzusprechen – auch in den Bundesländern. Es brechen uns ja nicht nur die Besucherzahlen weg, sondern auch alle anderen Erlöse, etwa Shops, Vermietung, und auch Fundraising ist schwierig. Zusperren wäre wirtschaftlich besser, aber eine Kapitulation. Museen müssen offen sein. Wir sind da, um die Menschen zu erfreuen und zu bilden.

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