Erste Rauchverbot-Bilanz: Kaum Verstöße angezeigt

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Die Bundesländer kontrollieren unterschiedlich streng. Die meisten Wirte befolgen das Gesetz.

Das erste rauchfreie Wochenende ist in Wien ohne gröbere Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Nur in Wien, Niederösterreich und Tirol sind erste Verstöße aufgeflogen.

In Wien wurden bisher 726 Lokale kontrolliert, in nur drei Fällen erstatteten die Behörden Anzeige wegen unerlaubten Rauchens, teilte Marktamt-Sprecher Alexander Hengl mit. Zusätzlich gab es fünf Anzeigen wegen fehlender Kennzeichnung des Verbots.

Zu Konflikten oder Beschimpfungen im Zuge der Überprüfungen ist es bisher nur einmal gekommen: Die Polizei vermeldete am Wochenende einen Zwischenfall, bei dem sich zwei Brüder im Chelsea eine Zigarette angesteckt hatten und sich auch von der Security nicht davon abhalten ließen. Weil sie Polizisten verletzten, wurden sie festgenommen. Für Hengl ist die Bilanz bisher dennoch „grenzgenial“.

In Niederösterreich hat es bis Montagvormittag keine einzige Anzeige gegeben – es wurden aber drei Beschwerden in St. Pölten und Krems registriert, bestätigt St. Pöltens Bezirkshauptmann Josef Kronister. Es habe aber keine extra Kontrollen im Bundesland gegeben, die Einhaltung wird u. a. im Rahmen der Lebensmittelkontrollen mitgeprüft.

„Im Burgenland gab es keine Verhaftungen wegen des Rauchverbots wie etwa in Wien“, heißt es von der Landespolizeidirektion Burgenland. Anscheinend dürften sich alle Wirte an das Verbot gehalten haben. Laut Franz Perner, Spartengeschäftsführer Tourismus in der Wirtschaftskammer Burgenland, habe es keine Anzeigen wegen Verstößen gegeben. „Viele Wirte überlegen sich jetzt Lösungen, mit eigenen Räumen oder Bereichen im Freien“, sagt Perner.

Ruhiger Westen

Die zuständigen Bezirkshauptmannschaften und Magistrate in Oberösterreich haben bereits im Vorfeld angekündigt, keine Schwerpunktkontrollen durchzuführen. Man wartet auf Anzeigen – zumindest in Linz hätte es bisher noch keine gegeben.

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Wirten droht beim ersten Verstoß eine Strafe von bis zu 800 Euro

In Innsbruck habe die städtische Mobile Überwachungsgruppe 70 bis 80 Betriebe kontrolliert – in drei davon wurden Übertretungen festgestellt: Bei einem sei es um eine unbefugte Gewerbeausübung gegangen, hier soll ein Verfahren eingeleitet werden.

Ein weiterer Gastronom habe zwar das Zigarettenrauchen verboten, Wasserpfeifen aber weiterhin erlaubt. In Vorarlberg sind zumindest im Bezirk Bludenz zwei Anzeigen wegen unerlaubten Rauchens eingegangen. Keine Probleme mit dem Rauchverbot vermeldeten die Behörden der Stadt Salzburg, der Steiermark sowie in Klagenfurt.

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