Erste Anklage im Umfeld des Wien-Attentäters ist fertig

Gedenkstätte zum Terroranschlag am 2. November in Wien
Ali K. soll einschlägige Lieder und Texte verschickt und vor dem Anschlag auch mit dem Terroristen Kujtim F. gebetet haben.

Ali K. hat einen "problematischen" Freundeskreis. Der 25-jährige Tschetschene, der zuletzt in St. Pölten lebte, zählte unter anderem Wien-Attentäter Kujtim F. zu seinen Bekannten. Sowohl er als auch der Attentäter gingen in einer Wohnung in St. Pölten, in der Koran- und Arabisch-Unterricht abgehalten wurde, ein und aus.

Doch Ali K. (vertreten von Rechtsanwalt Nikolaus Rast) befand sich bereits in Untersuchungshaft, als der Wien-Attentäter im vergangenen November zuschlug. Ihm wird in einer aktuellen Anklageschrift der Staatsanwaltschaft auch kein direkter Bezug zur Terrornacht vorgeworfen - der Standard berichtete zuerst. Die Ermittlungen nach dem Terroranschlag führt die Staatsanwaltschaft Wien, sie sind noch nicht abgeschlossen. Es geht vielmehr um einschlägige Nachrichten und Lieder, die er verschickt haben soll. In denen der IS gehuldigt wird und Andersgläubige bedroht werden.

Schlüssel zur Wohnung

Die Wohnung, in der sich Gleichgesinnte trafen, ist ein Dreh- und Angelpunkt der Ermittlungen in beiden Verfahren. Ali K., der zuletzt als Automechaniker sein Geld verdiente, will dort "nur gegessen und gebetet" haben. Allerdings war er laut Anklageschrift auch im Besitz von einem der drei Schlüssel zur Wohnung.

Organisiert hatte die Wohnung sein Jugendfreund Argjend G. - auch er ist ein Beschuldigter im Terrorverfahren. Die Staatsanwaltschaft bezeichnet die Wohnung als Treffpunkt des "radikal-islamistischen Spektrums". IS-Unterstützer hätten sich dort gegenseitig bestärkt.

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