Erdbeerernte im Burgenland: Bis zu 70 Prozent zerstört

Hagel zerstörte Erdbeerfelder
Aufräumen nach Unwetter: Hagel, Überflutungen und Sturm brachten massive Schäden, nicht nur in der Landwirtschaft.

Das Unwetter vom Wochenende hat Folgen. Pannonische Erdbeeren sind heuer Mangelware. Die heftigen Hagelschauer am Samstagnachmittag haben in der burgenländischen Erdbeer-Hochburg Wiesen 70 Prozent der auf 50 bis 60 Hektar angebauten Früchte vernichtet. Heute, Dienstag, machen sich Sachverständige der Hagelversicherung ein Bild.

„In 10 bis 14 Tagen wissen wir genau, wie’s ausschaut“, sagt Michael Habeler, Obmann der Genussregion Wiesener Ananas Erdbeeren. Er befürchtet, das Tief „Zacharias“ könnte für einige der verbliebenen Vollerwerbsbetriebe ein Tiefschlag zu viel gewesen sein: „Das geht an die Substanz“. Auch wenn 90 Prozent der Landwirte versichert sind, die vergangenen fünf Jahre waren erntetechnisch fast durchwegs schlecht. „Meine Großeltern meinen, so etwas haben sie zuletzt vor 45 Jahren erlebt“, erzählt Habeler.

Im Südburgenland sorgte der Sturm für rund 40 Feuerwehreinsätze. „Die meisten Feuerwehren waren damit beschäftigt, umgestürzte Bäume von Straßen wegzuräumen“, erklärt ein Sprecher der Landessicherheitszentrale. In Rechnitz wehte der Sturm einen Lkw von der Straße, der Lenker wurde dabei leicht verletzt. Auch die „Netz Burgenland“ war im Großeinsatz, da umgeknickte Bäume Stromleitungen zerstört hatten. „Neben den Mitarbeitern in unserer Netzleitstelle waren sechs Einsatzteams der Energie Burgenland vor Ort im Dauereinsatz, um die Versorgung möglichst rasch wieder herzustellen“, heißt es vom Energieversorger.

Überflutete Keller

Am Wochenende wurden auch mehrere Regionen in Niederösterreich von schweren Gewittern getroffen. 18 Feuerwehren waren im Bezirk Neunkirchen im Einsatz, um Schäden von Starkregen und Hagel zu bewältigen. Betroffen waren vor allem das Wechselgebiet und das Pittental. In Aspang, Tauchen, Edlitz, Grimmenstein und Thomasberg kam es dabei zu den meisten Einsätzen, bei denen sogar die Straßen mit Schneepflügen von Hagelkörnern befreit werden mussten. Auch mehrere Keller und Wohnhäuser mussten ausgepumpt werden. Weiters kam es auch im Raum Wiener Neustadt zu schweren Überflutungen.T. OrovitsR. Pittner, M. Möser

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