Einsatz von 8 bis 19.30 Uhr: So hilft das Bundesheer in Slowenien

Einsatz von 8 bis 19.30 Uhr: So hilft das Bundesheer in Slowenien
"Black Hawk" und Agusta Bell-212 transportierten am Mittwoch 34 Personen und 9.000 Kilogramm Last

Seit Mittwoch fliegt das österreichische Bundesheer in den Flutgebieten in Slowenien mit zwei Hubschraubern - ein S-70 "Black Hawk" und ein Transporthelikopter Agusta Bell-212 - Hilfseinsätze. Am ersten Tag wurden 34 Personen und etwa 9.000 Kilogramm Last transportiert, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Donnerstagfrüh starteten sie vom Stützpunkt am Flughafen Klagenfurt aus wieder in die Katastrophenregion im Norden Sloweniens.

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In enger Abstimmung mit der Krisenkoordination der slowenischen Streitkräfte seien am Mittwoch Erkundungsflüge in der besonders stark vom Unwetter betroffenen Region Dravograd-Mežica-Črna na Koroškem absolviert worden.

Danach transportierten die beiden Hubschrauber in insgesamt 44 Starts und Landungen einheimische Spezialisten zum Wiederaufbau des Stromnetzes und Güter wie Lebensmittel, Medikamente, Trinkwasser, Schaufeln und Werkzeug in abgeschnittene Ortschaften im Raum Mežica-Žerjav-Črna na Koroškem.

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Der "Black Hawk" flog dabei auch zwei jeweils etwa drei Tonnen schwere Sanitärcontainer nach Mežica. Die Besatzungen nehmen Hilfsgüter südlich von Slovenj Gradec auf und bringen sie in die vom slowenischen Krisenstab festgelegten Orte.

Internationale Abstimmung erforderlich

Fliegerischer Einsatzleiter ist Oberleutnant Patrick F., der die Besonderheiten erläuterte: "Die Herausforderung liegt in der Abstimmung zwischen den beteiligten Nationen. Neben unseren beiden österreichischen Hubschraubern stehen zwei ungarische, vier slowenische und zwei deutsche Helikopter im Einsatz. Hier gilt es, unterschiedliche Sprachen und Einsatzverfahren aufeinander abzustimmen. Das funktioniert reibungslos - von der fliegerischen Leitung bis zu den Beladecrews am Flugfeld." Hubschrauber starteten und landeten im Minutentakt, schilderte er.

"Gestern gab es so viele Aufträge zu erfüllen, dass unser letzter Hubschrauber erst um 19.20 Uhr in Klagenfurt landete."

von Oberleutnant Patrick F.

Fliegerischer Einsatzleiter

Einen Einsatztag beschrieb er so: "Wir heben um 8 Uhr in Klagenfurt ab und fliegen zur Einsatzbasis in Slovenj Gradec. Dort finden die Einsatzbesprechungen statt, es folgen die Aufträge und dann geht es los. Bodencrews beladen die Hubschrauber, die dann in die jeweiligen Krisengebiete fliegen. Nach der Auftragserfüllung treffen oft schon am Rückflug die nächsten Aufgaben ein. Diese werden noch unterwegs von den Crews aufgenommen und geplant. Nach der Landung in der Einsatzbasis wird getankt und wieder beladen."

Das Fluggerät hebe dann gleich wieder ab. "Gestern gab es so viele Aufträge zu erfüllen, dass unser letzter Hubschrauber erst um 19.20 Uhr in Klagenfurt landete."

Herausfordernd sei das hügelige und mit zahlreichen Hindernissen wie Stromleitungen durchzogene Gelände. Die Unglücksstellen liegen nah beieinander, daher sei auch der Luftraum sehr eng, weil gleichzeitig viele Hubschrauber verschiedenster Nationen ihre Aufträge fliegen. "Dieser Einsatz ist anstrengend, aber wir sind gut vorbereitet", betonte der aus Niederösterreich stammende Oberleutnant.

An Hilfseinsätzen in Slowenien beteiligt ist auch die Asfinag, die drei Mitarbeiter mit zwei großen Baggern in die stark betroffene slowenische Gemeinde Solcava südlich von Bad Eisenkappl schickte.

Die Mitarbeiter der steirischen Autobahnmeistereien Bruck an der Mur und Knittelfeld sowie der Autobahnmeisterei Warth in Niederösterreich hatten sich freiwillig gemeldet und werden bis Samstag die Aufräumarbeiten unterstützen und nach einem Tag Pause ab Montag bis Ende kommender Woche im Einsatz sein, hieß es.

Seit Beginn der Katastrophe seien im Süden Österreichs dutzende Asfinag-Mitarbeiter, die als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei Blaulichtorganisationen engagiert sind, im Einsatz. "Mitarbeitende, die im Katastrophenfall gebraucht werden, erhalten für diese freiwilligen Einsätze bis zu zwei Tage Sonderurlaub", wurde betont.

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