Einreiseverbot ereilte Paar im Flug

Die 63-jährige Iranerin hofft noch auf die Weiterreise in die USA Flughafen
Drei Iraner saßen von Samstag auf Sonntag am Flughafen fest

Mit Babysachen und viel Hoffnung im Gepäck hatten sie sich am Freitagabend von Isfahan auf den Weg nach Chicago gemacht. „Wir wollen bei der Geburt unseres Enkels dabei sein“, erklären die 63-jährige Iranerin und ihr Ehemann, 72. Denn im Iran ist es Tradition, dass die Großmutter bei der Geburt ihres Enkels dabei ist. Doch nach dem Zwischenstopp in Wien gab es für das Ehepaar kein Weiterkommen mehr. Grund dafür ist das US-Einreiseverbot für Muslime.
„Wir hatten unsere Reise schon vor einem Monat geplant und bereits die Boardingkarten“, sagt die 63-Jährige. Doch als sie am Samstag in Wien in das Flugzeug nach Chicago steigen wollten, kam die Enttäuschung. „Als die Kontrollorgane am Gate unseren iranischen Pass gesehen haben, erklärten sie uns, dass wir nicht weiter dürfen.“ Die Frage nach dem Warum habe ihnen niemand beantwortet. Das Trump-Dekret wurde unterfertigt, als sie auf dem Weg nach Wien waren. Weil sie keinen gültigen Einreisetitel hatten, durften die drei Personen auch nicht in Österreich einreisen, sagt AUA-Sprecher Peter Thier. Deswegen sei es der AUA auch nicht möglich gewesen, die Betroffenen in einem Hotel unterzubringen. Die AUA versorgte das Ehepaar zumindest mit Gutscheinen und Sandwiches und mit Decken für die Nacht, die das Paar auf Sesseln im Transitraum des Terminal 3 verbringen musste. Gesellschaft hatten sie dabei auch von einer jungen Landsfrau, die ebenfalls in die USA reisen wollte.
Am Sonntagnachmittag waren die Großeltern in spe dennoch voller Hoffnung, ihre Tochter in den USA bald in die Arme nehmen zu können. „Unsere Tochter wartet.“ Den Flieger zurück nach Isfahan wollte das Paar nicht nehmen. „Sie werden wohl noch eine Nacht im Transitbereich verbringen“, sagte Thier am Sonntag. Solange es keine anderen Anweisungen der Homeland-Securtiy gibt, darf die AUA die Iraner nicht in die USA fliegen.

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