Einbrecher nahm sogar Sparschweine von Kindern mit

Einbrecher nahm sogar Sparschweine von Kindern mit
"Fensterbohrer" hatte Jahrzehnte in Österreich, Deutschland und der Schweiz "gearbeitet".

Gewalttätig war er nie, dafür gründlich: Ein Einbrecher, der 16 Jahre lang quer durch Österreich gezogen sein und auch in Deutschland, Slowenien und der Schweiz zugeschlagen haben soll, sitzt seit kurzem in Graz in U-Haft. Der als „Fensterbohrer“ bekannt gewordene Verdächtige wurde von Kärntner Kriminalisten aufgespürt.

Hunderte Coups allein in Österreich sollen auf sein Konto gehen, schätzt Markus Plazer, Vize-Chef der Kärntner Kriminalabteilung. Der Schaden dürfte mehrere Hunderttausend Euro betragen, doch was der 45-Jährige dazu zu sagen hat, weiß man nicht. „Er spricht nicht mit uns“, bedauert Gerhard Krassnig, zuständiger Bearbeiter des Falles.

Hunde überlistet

Bekannt ist aber die Arbeitsweise des Verdächtigen: Mit einem Bohrer machte er ein Loch in Fensterrahmen von Häusern, mit einem Drahtbügel stemmte er die Scheiben einige Zentimeter auf. Weit genug, um mit der Hand nach innen zu greifen, das Fenster zu öffnen und in das Gebäude einzusteigen. Ausschließlich Bargeld und Schmuck waren die Beute des Einbrecher, dabei machte er auch vor Sparschweinen von Kindern nicht halt. Meist kam er nachts, auch wenn die Bewohner schliefen. Rätselhaft ist den Ermittlern, wie der Verdächtige an Wachhunden vorbei gekommen ist. „Die Hunde haben nie gebellt.“

Die meisten Einbrüche dürfte er in Salzburg, Kärnten, Tirol und der Steiermark begangen haben. Dutzende Fälle häuften sich hintereinander, dann war wieder monatelang Schluss. Über DNA-Spuren wurde der mutmaßliche Einbrecher entlarvt: Zuletzt wohnte der gebürtige Kosovare und zweifache Familienvater in Frankreich, am Grenzübergang Slowenien-Kroatien wurde er festgenommen. Der erste Einbruch wurde in Graz registriert.

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