Ein Drittel der heimischen Jugend ist unzufrieden mit ihrem Leben

Ein Drittel der heimischen Jugend ist unzufrieden mit ihrem Leben
Das besagt eine Umfrage zur Stimmungslage der 14- bis 29-Jährigen.

Ein Drittel der heimischen Jugend ist unzufrieden mit seinem Leben - dies zeigt die am Mittwoch veröffentlichte Trend-Studie "Jugend in Österreich Sommer 2022". Die größten Sorgen der 800 im Auftrag von lifeCREATOR durch Marketagent befragten 14- bis 29-Jährigen sind Geld, die Kriegsgefahr in Europa, der Klimawandel, schlechte berufliche Aussichten und die eigene psychische Gesundheit.

Zu den größten Belastungen der Jungen zählen "Stress, Erschöpfung, Selbstzweifel und Antriebslosigkeit". Bei den Frauen liegen die Werte jeweils zwischen 15 und 20 Prozentpunkte höher als bei den Männern. "Keine Belastung" fühlen 22 Prozent der befragten Männer, aber nur 15 Prozent der Frauen.

66 Prozent sind zufrieden

Nur 66 Prozent gaben an, "mit ihrem eigenen Leben zufrieden zu sein". 59 Prozent sind mit der finanziellen Lage "teilweise bis sehr unzufrieden" und 39 Prozent "mit den beruflichen Chancen". 60 Prozent der jungen Männer sind "mit ihrer psychischen Gesundheit zufrieden", aber nur 50 Prozent der Frauen. 19 Prozent gaben an, dass sie deswegen Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen. Sieben Prozent hätten Suizidgedanken, in Wien sogar zwölf Prozent, im Vergleich zu drei Prozent in Vorarlberg und Tirol. 15 Prozent "leiden unter Angstzuständen".

Unterstützung bei psychischen Problemen holen sich 31 Prozent der Jugendlichen "in Gesprächen mit Familien und Freunden", gefolgt von "psychischer Behandlung (Arzt, Therapeut)" mit 19 Prozent und "Yoga/Meditation" mit 14 Prozent. "Schulische Betreuungsangebote" oder "Telefonberatung" nehmen nur sechs bis sieben Prozent wahr.

Familie ist größter Sinn im Leben

Entsprechend schlüssig sind die Studienergebnisse, dass der größte Sinn im Leben (64 Prozent) "meine Familie" ist, gefolgt von "Partnerschaft/Liebesbeziehung" (54 Prozent), "Freundschaften pflegen" (51 Prozent) und "Ziele im Leben" (51 Prozent). Erst danach kommt "Ein Job, der mir Spaß macht" mit 45 Prozent.

Die Sorgen über die hohe Inflation, Angst vor Armut gepaart mit Zukunftsängsten hinterlassen ihre Spuren: Von einem Arbeitgeber erwarten sich die Burschen und Mädchen faire Gehälter, gutes Betriebsklima und verantwortungsvolle, ökologische Unternehmensführung. Diese klare Priorisierung des Einkommens war vor und während Corona anders. Nun wirkt sich die Bezahlung unmittelbar auf die Motivation aus: 48 Prozent nennen Geld an erster Stelle, danach kommt Spaß mit 32 Prozent.

Die junge Generation sieht ihre Lebenspläne durchkreuzt. So legen etwa 57 Prozent ihre Pläne für eine eigene oder größere Wohnung auf Eis, 56 Prozent wiederum überdenken die Entscheidung über ein neues Auto oder eine ausgedehnte Reise. Und mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen, verhältnismäßig mit 60 Prozent noch mehr Frauen, sieht die Entscheidung über eigene Kinder mittlerweile kritisch.

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