Dritte Piste: Beschwerde bei EU „wird nichts bewirken“

Flughafenvorstand Günther Ofner im schauTV-Interview
Flughafenvorstand Günther Ofner über die nächsten konkreten Schritte. Einen Baustopp vonseiten der EU bezweifelt er.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Wiener Flughafens wurde im Vorjahr die 27-Millionen-Marke an Passagieren erreicht. Mit 30 Millionen Fluggästen rechnet man im heurigen Jahr. Geht man von einem jährlichen Wachstum von drei Prozent aus, macht das 40 Millionen Passagiere im Jahr 2030. „Damit wäre die Kapazitätsgrenze des Flughafens endgültig erreicht“, sagt Flughafenvorstand Günther Ofner im schauTV-Interview „Warum eigentlich?“. Allein deswegen brauche es die dritte Piste, deren endgültige Bauerlaubnis ja am Montag vom Verwaltungsgerichtshof verkündet wurde.

Viel Lärm um weniger Lärm

Das Argument, mit der dritten Piste entstehe mehr Fluglärm, entkräftet Ofner: „Zwar wird die Zahl der Flugbewegungen steigen, doch durch die dritte Piste wird mehr Flexibilität im Betrieb möglich sein. Die Flieger müssen vor dem Landen weniger lang in der Luft kreisen. Außerdem werden durch neue Verfahren und Technologien die Flugzeuge immer weiter entwickelt und die Lärmbelästigung wird immer geringer.“

Warum eigentlich Günther Ofner - 3. Piste

Aktuell würden die nächsten Schritte genau analysiert. Derzeit ist der Flughafen noch nicht Eigentümer von allen Grundstücken, die für die rund 3,6 Kilometer lange Piste benötigt werden. Ein Drittel der eingeplanten 540 Hektar gehörten einem Landwirten, mit dem man bereits auf „konstruktiver Gesprächsbasis in Verhandlungen stehe“, so Ofner. „Die letzte Möglichkeit wäre eine Enteignung, aber das wäre die Ultima Ratio. Wir sind optimistisch, dass es auch ohne gehen wird.“

Dritte Piste: Beschwerde bei EU „wird nichts bewirken“

Die dritte Piste soll mehr Flexibilität im Flugbetrieb ermöglichen

Beschwerde bei EU

Die Drohung einiger Bürgerinitiativen, mit einer Beschwerde bei der EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich beim Europäischen Gerichtshof zu erwirken, fürchtet Ofner nicht: „Was ich davon erwarte? Nichts. Das ist eine reine Fleißaufgabe, die nichts mehr bewirken wird.“

Die dritte Piste ist nicht das einzige Projekt des Flughafens Wien: In den kommenden zehn Jahren werden 2,5 Milliarden Euro in den Standort investiert. 2500 neue Arbeitsplätze wurden im Vorjahr geschaffen, mindestens genauso viele sind heuer geplant. Welche wirtschaftlichen Auswirkungen das für die Region haben wird, erläutert Ofner im schauTV-Interview.

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