Diese Bundesländer lehnen verkürzte Absonderung von Infizierten ab
Die Bundeshauptstadt Wien lehnt die neuen Empfehlungen des Gesundheitsministeriums zur verkürzten Absonderung von Corona-Infizierten ohne Test klar ab. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) verwies neben medizinischen Bedenken auch auf mögliche rechtliche Auswirkungen. "Dieses verantwortungslose Handeln wird dazu führen, dass wir die Hochinzidenzphase unnötig in die Länge ziehen. Das kommt nahezu einer gesundheitsbehördlichen Selbstaufgabe gleich", so Hacker.
Die neue Empfehlung von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sieht vor, dass symptomlos Infizierte sowie jene mit leichtem Krankheitsverlauf (ohne Sauerstoffbedürftigkeit) unter Auflagen nach fünf Tagen auch ohne Test aus der Absonderung entlassen werden können. Neben dem Nein aus Wien kam dazu auch aus dem Burgenland Ablehnung, Kärnten äußerste sich ebenfalls kritisch. Umsetzen will man die Vorgaben jedenfalls in Tirol, der Steiermark und in Salzburg.
Kritik aus mehreren Bundesländern
Vom Kärntner Landespressedienst hieß es am Donnerstag, dass Quarantäne und Teststrategie am Nachmittag Thema bei einer Sitzung des Corona-Koordinationsgremiums sein werden. Erst danach könne man genauere Auskünfte erteilen, für 18 Uhr sei eine Medieninformation anberaumt. Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) hatte aber bereits am Mittwoch Kritik an der verkürzten Quarantäne-Dauer anklingen lassen: Sie sehe diese Möglichkeit "sehr kritisch". Kärnten werde das "äußert restriktiv handhaben - nur in absoluten Ausnahmefällen und mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Das wird sicher nicht zum Regelfall werden".
In Niederösterreich wird ebenfalls am Donnerstag über das Vorgehen beraten, gestern zeigte man sich bereits skeptisch. Auch aus dem Büro von Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil (SPÖ) hieß es laut Ö1-Mittagsjournal, man werde die bisherige Regelung mit verpflichtenden Tests beibehalten.
Steiermark und Tirol setzten Verordnung um
Seitens der steirischen Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) wurde hingegen erklärt, dass die Verordnung des Bundes in Sachen Absonderung "eins zu eins" umgesetzt werden wird. Über die Details hinsichtlich des Freitestens werde allerdings erst beraten. Auch Tirol werde die Vorgaben mittragen und umsetzen, ebenso Salzburg, berichtete das Ö1-Radio.
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