Die Winterbilanz: Zu warm, zu trocken, zu wenig Schnee

Sonne und Berge
Der sechstwärmste Winter der 256-jährigen Messgeschichte in Österreich ist vorbei.

Seit 1. März ist der Winter 2022/‘23 aus meteorologischer Sicht zu Ende. Einer Klimabilanz der Geosphere Austria (vormals ZAMG) zufolge war es der sechstwärmste Winter in Österreich seit Beginn der Aufzeichnungen vor 256 Jahren.

„In der vorläufigen Klimabilanz liegt der Winter im Tiefland Österreichs um 1,6 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 1,2 Grad“, sagt Klimatologe Alexander Orlik. Zieht man die Jahre 1961 bis 1990 zum Vergleich heran, liegen die Temperaturen sogar um 2,8 Grad über dem Mittel.

Die Winterbilanz: Zu warm, zu trocken, zu wenig Schnee

Die vergangenen Monate brachten nur wenige sehr kalte Wetterlagen in Österreich, dafür aber mehrere Phasen mit Wärmerekorden. Am Neujahrstag registrierten gleich 22 Wetterstationen neue Höchstwerte für den Jänner. Am 18. Februar wurde in Innsbruck mit 21,7 Grad ein neuer Februarrekord für Tirol gemessen.

Die höchste Temperatur des gesamten Winters wurde am 21. Februar mit 22,1 Grad in Güssing verzeichnet. Die südburgenländische Bezirkshauptstadt war übrigens im Februar auch der trockenste Ort Österreichs mit einer Niederschlagsmenge von gerade einmal zwei Millimetern.

Schneemangel

In den meisten Regionen lagen die Neuschneemengen in der Saison 2022/’23 laut Geosphere um 15 bis 75 Prozent unter dem vieljährigen Durchschnitt. Große regionale Unterschiede gab es beim Niederschlag. Im Westen war es um bis zu 60 Prozent trockener als in einem durchschnittlichen Winter, während es im Osten zum Teil 15 bis 45 Prozent mehr Niederschlag gab. Aber mit großen regionalen „Ausreißern“. So regnete, bzw. schneite es im Burgenland im Februar 2023 um 33 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Wiener Neustadt in NÖ war im Winter gar der trockenste Ort in ganz Österreich.

Die Winterbilanz: Zu warm, zu trocken, zu wenig Schnee

Skifahren im Winter '22/'23: Ohne Schneekanonen wären viele Pisten grün geblieben. 

Während der Dezember und der Jänner vergleichsweise dunkel waren, so lag die Sonnenscheindauer im Februar um 14 Prozent über dem langjährigen Mittel. Den Topwert unter 1.000 Metern Seehöhe gab es mit 187 Sonnenstunden in Lienz (Tirol).

Aufgrund des milden Februars liege die Pflanzenentwicklung derzeit ein bis zwei Wochen vor dem langjährigen Durchschnitt, wird in der Monatsbilanz der Geosphere angemerkt.

Die Winterbilanz: Zu warm, zu trocken, zu wenig Schnee

Obwohl der März stellenweise mit frühlingshaften Temperaturen startete, hat die Wintergarderobe noch nicht ganz ausgedient. Am heutigen Sonntag dominieren die Wolken über Österreich, die Tageshöchsttemperaturen liegen bei zwei bis elf Grad.

Wechselhaft geht es auch in der neuen Woche weiter: Am Montag ist es bewölkt mit vereinzelten Regen- und Schneeschauern bei minus vier bis plus neun Grad. Ähnlich präsentiert sich der Dienstag. Am Mittwoch wird es zumindest im Osten wieder freundlicher, tagsüber sind zweistellige Plusgrade zu erwarten.

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