Doch schmeckt der Mampf, ohne den es für die Soldaten sprichwörtlich keinen Kampf gibt, auch?
Nein, sagt die FPÖ in Niederösterreich, die kürzlich eine Umfrage vom Fliegerhorst Langenlebarn präsentierte. 43 Prozent von 232 Kadersoldaten, 107 Grundwehrdienern und 114 Schülern gaben an, dass sie das Essen nicht gut vertragen würden. Einige zwinge „Cook&Chill“ sogar in die Knie, von Durchfall, Aufstoßen und Blähungen ist die Rede.
Ja, sagt hingegen das Verteidigungsministerium. Dort ergaben Erhebungen, dass 80 Prozent der Mitarbeiter mit der Heeresküche zufrieden sind.
Schwächen hat das System jedenfalls. Vor allem deshalb, weil es in manchen Fällen nicht umweltfreundlich ist. So muss etwa das Essen von der Zentralküche in Wiener Neustadt nach Zwettl ins Waldviertel transportiert werden, um es hier zu finalisieren, anschließend geht es weiter zum Truppenübungsplatz Allentsteig. Wegstrecke insgesamt: 360 Kilometer.
Bereits kurz nach ihrem Amtsantritt soll sich Verteidigungsministerin Klaudia Tanner mit dieser Problematik auseinandergesetzt haben. In manchen Regionen werde deshalb auch die Rückkehr zur eigenständigen Küche an den jeweiligen Standorten geprüft. Die ÖVP-Politikerin formuliert es so: „Zur Autarkie einer Kaserne gehört auch die Autarkie der Küchen. Es wird bei jeder Kaserne individuell beurteilt und wo immer es möglich ist, die Regionalität noch wesentlich stärker betont. Dort, wo es machbar ist, wird auch wieder in der Kaserne gekocht werden.“ Die ehemalige niederösterreichische Bauernbund-Chefin will zudem noch mehr Regionalität auf die Teller der Soldaten bringen, bisher stammen 80 Prozent der Zutaten aus heimischen Gefilden. „Wir werden in Zukunft die Nachhaltigkeit noch stärker betonen“, sagt Tanner.
Dafür nimmt die Armee mehr Geld in die Hand. Im Oktober 2020 wurde das Tageskostgeld für die Verpflegung der Soldaten in Kasernen und auf Dienststellen von vier auf fünf Euro angehoben, der Anteil der heimischen Getreidesorten im Essen gesteigert.
An den österreichweit sechs Zentralküchen (Wr. Neustadt, Klagenfurt, Graz, Salzburg, Hörsching und Innsbruck) wird aber weiter festgehalten. Der Ausbau des Standortes in Salzburg sei der nächste Schritt, berichtet Heeressprecher Michael Bauer.
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