Die Post verschickt ab Februar grüne Packerln

Die Post verschickt ab Februar grüne Packerln
Neue Verpackungen sollen in Österreich für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Ob das Pilotprojekt erfolgreich ist, liege am Endkunden.

Die Post liefert ab Februar 2022 grüne Päckchen aus. Das bedeutet natürlich nicht das Aus für das gewohnte Kartonbraun. Denn grün sind die Pakete – zum Teil – eigentlich nicht, nur nachhaltig. Am Mittwoch präsentierte die Post das Pilotprojekt mit der Fachhochschule (FH) Oberösterreich in Steyr.

„Wir haben zwei Megatrends: Onlinehandel und Nachhaltigkeit“, sagte Post-Vorstand Peter Umundum. Vor allem in Anbetracht der bevorstehenden Weihnachtszeit seien die Themen aktuell. Allein im Dezember 2020 stellt die Post mehr als 18 Millionen Pakete zu. Der Verpackungsmüll danach sorgte für überfüllte Container. Seit vergangenem Jahr forschte die Post deshalb mit der FH OÖ nach wiederverwendbaren Lösungen. Das Ergebnis: das Pilotprojekt „Grüne Verpackung“.

Faltkarton auf Reisen

In der Praxis sieht das so aus: Insgesamt werden 10.000 Mehrwegverpackungen in den Post-Kreislauf gebracht. Konkret gibt es vier verschiedene Typen: Faltbare Kartons, die bis zu zehn Mal in Umlauf kommen, faltbare Kartontaschen, die zehn bis 30 Durchgänge überleben sollen, Taschen aus recycelten PET-Flaschen, die bis zu 100 Zyklen schaffen und Weinboxen, die sogar 125 Zyklen schaffen könnten.

Bestellt der Kunde etwas bei einer der fünf Partnerfirmen – dm, Interspar-Onlineshop, Intersport, Tchibo und Thalia – kann es sein, dass er seine Artikel in einer dieser nachhaltigen Verpackungen bekommt. Mitgeliefert werden ein Begleittext und eine Spielerei: „Auf der Innenseite der Verpackung ist eine Landkarte zum Ankreuzen, wo die Box schon überall war“, sagte der Logistikum-Leiter der FH, Franz Staberhofer.

Hat der Kunde ausgepackt, soll er die Verpackung zusammenfalten und bei den Postfilialen und -partnern, in Briefkästen, bei Zustellern oder in einer Filiale des versendenden Unternehmens zurückgeben.

Bis Juli 2022

Dieser Mehraufwand kostet den Konsumenten vorerst nichts, wie Umundum erklärte. Ist die Pilotphase vorüber, werde man aber überlegen, ob künftig ein Pfandsystem oder höhere Versandkosten Sinn machen. Damit bleiben die Kosten derweil an der Post und dem Land OÖ hängen. Man liege im fünfstelligen Eurobereich, so Umundum.

Bis Juli 2022 soll das Pilotprojekt laufen und danach Antworten liefern. Etwa, wie oft die Verpackungen wirklich verwendet werden können, wie gut sie sich für die verschiedenen Produktgruppen eignen und vor allem, wie groß die Akzeptanz ist – sowohl bei den Kunden, als auch bei den Auslieferern.

In einer Vorstudie der FH gaben immerhin 56 Prozent an, eine positive Einstellung gegenüber einer wiederverwendbaren Verpackung zu haben. „Das eine ist Umfrage, das andere Realität“, gab Staberhofer zu. Am Ende hänge es am Kunden.

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