Die Bergdorf-Mafia und der Kauf von Holzbriketts

Die Bergdorf-Mafia und der Kauf von Holzbriketts
Holz und Briketts kauft man in Krisenzeiten nicht einfach so. Dafür braucht es selbst im Bergdorf Beziehungen.

Seit vergangener Woche weiß Ihre Kolumnistin: Sie, werte Leserinnen und Leser, haben ein Faible für Holz. Was in mir ein heftiges Lodern der Zufriedenheit ausgelöst hat.

Darum lege ich nun noch ein Scheiterl nach. Weg vom Holz, hin zu den Holzbriketts. Weil die waren in diesem Jahr – oder vielmehr sind – Mangelware.

Bereits im Juli wagte ich die tollkühne Frage bei „der Kraft am Land“, ob es in naher Zukunft die Chance auf den Erwerb von Holzbriketts gäbe. Konjunktiv. Kritischer Blick der Verkäuferin. Sehr bestimmte, und weit weg von jedem Konjunktiv folgende Antwort: „Du bist aber a Lustige.“ Das Lustige ist nun, dass man seit Juli auf einer Warteliste steht und bis heute nicht den Funken einer Antwort erhalten hat. Anlauf zwei fand im Lebensmittelgeschäft statt, bei dem eine Nachbarin, die Anlieferung einer Holzbrikettspalette beobachtet hatte. Nur war die Nachbarin nicht die einzige Spionin und die Palette schneller weg, als ich meine 25 Prozent Pickerl suchen konnte. Auf Nachfrage, wann es denn Nachschub gäbe, folgte der Verweis an die Zentrale und der Tipp: „Die kosten aber statt 2,99 jetzt 7,99 Euro.“ Die Suche nach den 25 Prozent hätte sich also zumindest in der Theorie ausgezahlt.

Zu guter Letzt liegt dennoch eine halbe Tonne Holzbriketts im Keller. Warum? Die Bergdorf-Mafia hat ein wenig nachgeholfen.

Weil ich die Tochter einer Mutter bin, die der Holzhändler schon aus jener Zeit kennt, als sie selbst noch ein kleines Mädchen war und der Vater der Mutter immer schon dort Holz gekauft hat. Und irgendwann in dieser langen Historie fiel wohl der Satz: „Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten, mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen.“

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