Der Ansturm auf die PCR-Tests in den Ländern

Eine Schülerin bei einem PCR-Gurgeltest
Die Antigentests verlieren nach und nach ihren Nutzen. Das PCR-Testangebot sollte das kompensieren. Wie sich die Länder wappnen.

„Die PCR-Termine in der Apotheke sind zwei Wochen im Vorhinein ausgebucht, Antigen-Tests sind zu kurz gültig für einen Termin im Spital Montagfrüh. Wohnzimmertests verlieren am Montag ihre Gültigkeit und im Drive-in wurde ich trotz Termin abgewiesen, da ich kein Auto habe“, schildert Frau B. aus dem Bezirk Eferding dem KURIER. Sie ist hochschwanger, doch die letzte Untersuchung vor der Entbindung bleibe ihr nun wegen des fehlenden Tests verwehrt: „Ich denke, ich bin nicht die einzige für die die neuen Maßnahmen so (noch) nicht umsetzbar sind.“

Denn mit den neuen Regeln kommt ein neues Problem auf den Tisch: Die von der Bevölkerung so gern genutzten Antigen-Tests verlieren an Nutzen. Die PCR-Tests (siehe auch Seite 3) müssen sie kompensieren.

Testangebot ausrollen

Zahlen aus Oberösterreich zeigen: Seit Pandemiebeginn wurden dort knapp 15,5 Millionen Antigen-Tests durchgeführt, der Großteil Selbsttests. Im Vergleich: Nur etwa 1,1 Millionen PCR-Tests kamen zum Zug. Dass der Bedarf an solchen Tests drastisch zunimmt, ist

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) bewusst: Das PCR-Testangebot werde ausgerollt, 235.000 PCR-Tests pro Woche sollen künftig angeboten werden. 175.000 davon kommen vom Land, ein Großteil davon kann an den 30 Teststationen durchgeführt werden. Dazu gibt es weitere 60.000 im Rahmen des Pilotprojektes „Alles gurgelt“ in Linz, Vöcklabruck und Gmunden. Die Tests können im Endausbau in insgesamt 127 Spar- sowie auch in Bipa-Filialen gratis bezogen werden.

Neben dem PCR-Angebot an den rd. 30 öffentlichen Dauerteststandorten der Fa. WEMS, werden auch in über 140 Apotheken PCR-Tests angeboten.

Übersicht über das PCR-Angebot der Apotheken: www.apothekerkammer.at/aktuelles/pcr-liste

Eine Auflistung aller öffentlichen PCR-Teststraßen inkl. Öffnungszeiten gibt es unter: www.land-oberoesterreich.gv.at/268634.htm

„Alles Gurgelt“ in den Bezirken Linz Stadt, Vöcklabruck, Gmunden: https://allesgurgelt.at/oberoesterreich/

Alle Informationen zu den Testangeboten in Oberösterreich unter: www.land-oberoesterreich.gv.at/246667.htm

Holpriger Start

In Tirol wiederum will man das PCR-Testangebot durch die Umstellung der Antigenteststraßen auf PCR-Tests und in Form von Gurgeltests ausweiten. Noch im November sollen 200 PCR-Selbsttestboxen aufgestellt werden.

Ab Montag werden auch in Kärnten kostenlose PCR-Gurgeltests verfügbar sein. In 101 Spar-Filialen sowie in 102 Apotheken im Land können pro Person und Woche bis zu drei Gurgeltests abgeholt werden. Die Steiermark setzt auf ähnliche Wege.

Welche Probleme die Umstellung mit sich bringt, zeigte sich in Salzburg: Dort verlief der Start von „Salzburg gurgelt“ holprig. Testkits waren vergriffen, Ergebnisse kamen spät. Die Landesregierung war sogar gezwungen, das angekündigte Maßnahmenpaket ab 8. November zu verschieben.

Engpässe

Auch in Vorarlberger Apotheken ist der Unmut groß: „Man hat das mit null Vorlaufzeit umgestellt“, sagt ein Bregenzer Apotheker. Er hoffe, dass die Lieferkette der Testkits aufrecht bleibe, denn die Nachfrage sei groß.

Einen wirklichen Plan wie man mit etwaigen Engpässen umgeht, scheint es derzeit noch nicht zu geben: „Aufgrund der Situation, in der sehr viele PCR-Tests benötigt werden, ist eine Lagerhaltung in großem Stil nicht möglich“, heißt es von Land Oberösterreich.

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