Debatte über verpflichtende Versicherung gegen Unwetter

Debatte über verpflichtende Versicherung gegen Unwetter
Branche wünscht sich erneut eine Pflichtversicherung. Politik winkt aber ab, auch Arbeiterkammer ist dagegen.

Von Unwettern Geschädigte erhalten von ihrer Haushaltsversicherung in der Regel nur einen pauschalierten Betrag von einigen Tausend Euro. Um das zu ändern und den Katastrophenfonds zu entlasten, wünscht sich die Branche schon seit vielen Jahren eine Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen. Auch jetzt werden die Rufe danach wieder lauter. Funktionierende Modelle existieren bereits etwa in Spanien, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Schweden oder der Schweiz.

In der Schweiz wird die Naturkatastrophendeckung in der bestehenden Feuerversicherung verpflichtend integriert. „Das wäre auch in Österreich denkbar, da fast alle aller Haushalte und Firmen über eine Feuerversicherung verfügen“, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen zum KURIER. „Natürlich muss auch auf österreichische Spezifika, regionale Gegebenheiten und soziale Aspekte Rücksicht genommen werden.“

Wendler spricht bezüglich der Kosten für den erhöhten Versicherungsschutz von einem „leistbaren Niveau“. In der Schweiz stiegen die Prämien um rund 5 bis 10 Prozent, wobei Erdbeben nicht abgedeckt sind. Laut Christian Eltner, Generalsekretär des Versicherungsverbandes, könnten bei einem entsprechend großen Topf an Pflichtversicherten diese „Versicherungsprodukte zu einem für den Kunden leistbaren und sozial verträglichen Preis angeboten werden“.

Politik

Bis dato hat die Politik die Forderung nach einer Pflichtversicherung aber mehr oder weniger ignoriert, obwohl die Branche entsprechende Modelle bereits vorgelegt hat. Auch jetzt verwies Finanzminister Magnus Brunner gegenüber Ö1 auf den bestehenden Katastrophenfonds. Auch die Arbeiterkammer spricht sich gegen höhere Versicherungsprämien aus.

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