Das sind die Corona-Hotspots in Österreich: Kein Bezirk über 400
Seit vergangenen Freitag wissen wir, dass ab dem 19. Mai zumindest ein Stück Normalität in Österreich einkehren soll. Der Handel, die Gastronomie, der Tourismus - sie alle dürfen wieder, unter bestimmten Auflagen, öffnen.
Aber der Bundeskanzler Sebastian Kurz und auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein erklärten, dass die Bundesländer einen verschärften Weg gehen können, wenn es die Infektionslage nicht anders zulässt. Neben den Intensivpatienten in den Krankenhäusern ist die 7-Tage-Inzidenz ein wichtiger Indikator für regionale Maßnahmen.
Zuletzt waren unter anderem die NÖ Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen von Ausreisetests beschränkt. Seit Freitag gibt es aus dem Gesundheitsministerium nun einen neuen Erlass, der die Grenze für Bezirks-Maßnahmen neu festlegt. In dem Erlass ist festgehalten, dass eine Aufhebung der Maßnahmen unter anderem möglich ist, „wenn die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner wieder unter 200 liegt“ bzw. „wenn die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner wieder unter 300 liegt".
Als Grenze zum Start der Ausreisetests bleibt weiterhin die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von 400 Fällen über den Verlauf von sieben Tagen. Mit Stand Montag, 10.30 Uhr, gibt es keinen Bezirk, der diese 400er-Grenze überschreitet.
Aktuell am schlechtesten steht der Tiroler Bezirk Lienz mit 339 da. Dicht gefolgt von Wels (Stadt) mit 335 und Reutte mit 314. Es sind auch die einzigen drei Bezirke mi einer 7-Tage-Inzidenz über 300.
Am unteren Ende, und damit positiver, steht die Stadt Rust im Burgenland da. Sie hat eine 7-Tage-Inzidenz von 0. Also gab es dort in den vergangenen sieben Tagen keine einzige Neuinfektion. Auch wenig belastet ist der Bezirk Hermagor (33) in Kärnten, wo noch vor wenigen Wochen Ausreisetests notwendig waren und der zu den am stärksten betroffenen Bezirken in Österreich gehörte. Danach folgen Oberpullendorf im Burgenland (64) und der NÖ-Bezirk Korneuburg (67).
Auf Bundesländerebene liegt aktuell Vorarlberg mit einer 7-Tage-Inzidenz von 240,22 am schlechtesten. Gerade jenes Bundesland, in dem seit 15. März als "Testlabor" der Handel und die Gastronomie bereits geöffnet hat. Auf dem zweiten Platz liegt Wien mit einer Inzidenz von 214 und Tirol mit 206,40.
Unterdessen sinkt die Positivrate der Tests wieder deutlich. Während sie im März noch bei rund acht Prozent lag, ist sie jetzt auf 3,34 Prozent gesunken.
Hospitalisierungen in Österreich
Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen sind vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.
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