Das Paracelsusbad versinkt im Bauschlamassel

Das Paracelsusbad versinkt  im Bauschlamassel
Wegen eines Deckenschadens bleibt das Bad bis Jahresende zu. Ein Gutachten zu dem Problem kommt erst im Herbst.

Rund 58 Millionen Euro hat der Bau des Paracelsusbades in Salzburg die öffentliche Hand gekostet. Es wurde ein architektonisch sehenswerter Prestigebau, bei dem unter anderem eine spektakuläre Deckenkonstruktion ins Auge sticht.

Die hat jedoch jetzt eine Sperre des Schwimmbads verursacht, die nun deutlich länger dauern wird, als angekündigt. „Aufgrund eines herabhängenden Deckenteiles muss das Familienbecken im Paracelsusbad bis einschließlich 31. August 2023 behördlich geschlossen bleiben“, teilte die Stadt noch vor einem Monat mit.

Hiobsbotschaft für Badegäste

Nun kam die Hiobsbotschaft, wonach „das Bad nicht vor Ende des Jahres 2023 geöffnet werden kann“. Grund dafür sei einerseits, dass „die finalen Ergebnisse“ eines beauftragten Gutachtens erst Mitte Oktober erwartet würden, teilten die Stadt als Eigentümerin und die Tourismus Salzburg GmbH (TSG) als Betreiberin des Paracelsusbades mit.

Das Paracelsusbad versinkt  im Bauschlamassel

„Erst wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, kann mit der Behebung der Mängel an der Deckenkonstruktion begonnen werden“, hieß es weiter.

ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner ließ sein Bedauern übermitteln, TSG-Geschäftsführerin Christine Schönhuber versichern, sich „für eine schnelle und vernünftige Lösung“ einzusetzen. „Unser Ziel ist eine rasche Wiederaufnahme des Badebetriebs für die Einwohnerinnen und Einwohner Salzburgs“, erklärte sie.

Wie es aussieht, dürfte der Schaden nicht nur eine einzelne Lamelle, sondern die ganze Deckenkonstruktion betreffen. Peinlich ist das allemal. Es ist gerade einmal vier Jahre her, dass das Paracelsusbad von der Politik mit viel Euphorie eröffnet wurde.

Das Paracelsusbad versinkt  im Bauschlamassel

Wie ein Blick ins KURIER-Archiv zeigt, bemühte Bürgermeister Preuner damals seinerseits das Archiv und berichtete, dass es seit 1971 Pläne für ein neues Bad in Salzburg gegeben hatte.

Mehr dazu: Paracelsus-Bad fertig: Salzburg geht mit Ausblick Baden

Dem Bau gingen also langwierige Diskussionen voran, ehe ab 2016 am Standort des alten Paracelsus-Bades – am Rande des Mirabellgartens – ein Neubau entstand. Nach der Fertigstellung war Preuner überzeugt: „International wird dieses Bad einen großen Tusch machen“.

Unklare Folgen

Jetzt hat es einen Tusch gemacht. Und wie groß der Knalleffekt ist, wird sich erst zeigen, wenn klar ist, ob der Schaden in einem Konstruktionsfehler, Materialmängeln oder einer anderen Ursache begründet ist. Davon wird abhängen, wie hoch die Sanierungskosten sind und wer sie zu tragen hat – aber auch, wie lange die Sperre dauert.

„Das Paracelsusbad macht Pause“, heißt es bis auf Weiteres auf seiner Homepage. Was von den Problemen unberührt bleibt, ist der Betrieb von Sauna, Arztordinationen und Kurbetrieb im Gebäude.

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