Das Netzwerk der Auftragsmörder

Das Netzwerk der Auftragsmörder
Der Balkan ist für Österreichs Ermittler im Kampf gegen die Mafia ein Hotspot. Der Direktor des Bundeskriminalamts gibt tiefe Einblicke.

Es war die erste Auslandsreise des neuen Direktors des Bundeskriminalamts (BK), Andreas Holzer. Und sie führte direkt an einen Hotspot: Gemeinsam mit Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) war Holzer Teil der Delegation einer dreitägigen Reise auf den Westbalkan. 

Der BK-Chef traf dabei vor allem Kollegen der serbischen Polizei zum Erfahrungsaustausch. „Im Fokus der Gespräche standen die Themen Organisierte Kriminalität und Clankriege, deren Auswirkungen auch in Österreich zu spüren sind“, erklärt Holzer. 

80 Auftragsmorde

Ein kurzer Rückblick: Die Clans waren in der Alpenrepublik vor allem durch die Taten der Pink-Panther-Bande ins Blickfeld der öffentlichen Aufmerksamkeit geraten. Die Kriminellen, die in erster Linie aus Serbien und Montenegro stammten, waren auf brutale Blitzüberfälle auf Juweliere spezialisiert. Seit 2015 ist es ruhig um die Banden geworden.

Reges kriminelles Treiben herrscht hingegen nach wie vor bei Clan-Fehden „Wir haben seit 2014 rund 80 Auftragsmorde in Österreich, Spanien, Deutschland, der Schweiz. Ausgehend von Clan-Kriegen am Balkan“, erklärt Holzer. Als Hochburg der Clans gilt die Hafenstadt Kotor in Montenegro. Die Auswirkungen seine allerdings über den ganzen Balkan spürbar. Und nicht nur dort: Im Dezember 2018 hatte ein brutaler Mafia-Mord mitten in der Wiener Innenstadt für weltweite Schlagzeilen gesorgt.

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