Das Innviertel soll Lokalbahn-Anschluss nach Salzburg bekommen

Das Innviertel soll Lokalbahn-Anschluss nach Salzburg bekommen
Salzburg und Oberösterreich setzen erste Schritte für eine neue Bahntrasse und unterzeichnen eine Absichtserklärung.

Das Land Salzburg macht beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs weiter Tempo. Als Nebenerscheinung des am Montag fixierten Lkw-Fahrverbotes im nördlichen Flachgau und im Innviertel wurde bekannt, dass der Lokalbahnausbau auch in Richtung Norden vorangetrieben wird.

Mit der oberösterreichischen Landesregierung wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die Salzburger Lokalbahn von Lamprechtshausen bis nach Eggelsberg zu verlängern. Noch heuer soll es für das gut zehn Kilometer lange Stück, das überwiegend in Oberösterreich verlaufen wird, eine Korridoruntersuchung geben.

In weiterer Folge wollen sich die beiden Länder auf eine Trasse einigen, die für eine allfällige Verlängerung freigehalten wird. Dabei handelt es sich um ein mittelfristiges Projekt. „Wir werden das nicht so rasch umsetzen. Die Verlängerung bis zum Mirabellplatz und weiter in Richtung Süden ist prioritär“, sagt Christoph Bayrhammer, Sprecher von Salzburgs Verkehrslandesrat Stefan Schnöll. Ähnlich sieht das auch Oberösterreich: „Momentan ist das Potenzial noch nicht so groß. Es bauen dort aber immer mehr Firmen, wir möchten uns für die Zukunft diese Option sichern“, heißt es aus dem Büro von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ).

Das Innviertel soll Lokalbahn-Anschluss nach Salzburg bekommen

Die Maßnahme wurde mit dem Lkw-Fahrverbot im nördlichen Flachgau und dem Innviertel angekündigt.

Zusätzliche Öffi-Maßnahmen

Für die Verlängerung Richtung Süden laufen dagegen bereits die Planungsarbeiten, vergangene Woche trat erstmals ein Fachbeirat aus Verkehrsexperten zusammen. Schätzungen für den Abschnitt in den Süden belaufen sich auf Gesamtkosten von 650 Millionen Euro. Vor 2027 dürfte das Projekt nicht abgeschlossen sein, eine Verlängerung der Lokalbahn in den Norden ist wohl erst danach realistisch.

Es ist aber nicht das einzige Öffi-Projekt, das im Zuge der Lkw-Fahrverbote verkündet wurde. Die Elektrifizierung der Mattigtalbahn von Salzburg nach Braunau soll auch auf oberösterreichischer Seite Vorrang bekommen. Salzburg will seinen Abschnitt bis 2023 erledigt haben.

Noch heuer soll zudem die Busverbindung zwischen Lamprechtshausen und Eggelsberg verdoppelt werden. Statt alle zwei Stunden soll die betreffende Buslinie 880 spätestens ab September stündlich verkehren. Dazu läuft die Planung für ein Parkhaus für Pendler in Lamprechtshausen. Geht es nach Verkehrslandesrat Schnöll, wird noch heuer mit dem Bau begonnen.

Lkw-Verbot kommt bald

Generell kommt die Entscheidung, ein großräumiges Transitverbot zu verhängen, überraschend, hat doch Oberösterreich den Vorstoß von Salzburg zunächst kritisiert. „Eine gemeinsame Lösung, die den Transit und- Mautausweichverkehr stoppt, die Gemeinden entlastet und die keine Barrikade für die heimische Wirtschaft darstellt, wurde erarbeitet“, gibt sich Steinkellner jedoch nun optimistisch.

So tritt das Salzburger Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen mit Anhänger sowie für Sattelzüge auf der B156 mit 15. März in Kraft. Die oberösterreichische Seite zieht mit demselben Verbot am ersten Mai nach. Weniger erfreut über diesen Ausgang sind hingegen die bayrischen Nachbarn. Sie fürchten nun, dass sich der Ausweichverkehr auf die Straßen in Bayern verlagert.

Laut Steinkellner habe man in der Diskussion auch Rücksicht auf das Nachbarland genommen: „Wir haben den Ziel- und Quellverkehr, der nach wie vor erlaubt ist, auch auf bayrische Orte ausgeweitet.“ So etwa auf Kirchdorf, Julbach, Simbach und Stubenberg. Zudem habe Bayern ja selbst im Jahr 2018 auf der B20, die parallel in Bayern verläuft, eine Lkw-Maut verhängt.

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