Bettina Stieber, Chefin von Blumen Stieber in Wien-Liesing: „Bei den Blumen, die man zukaufen muss, hat sich der Preis verdreifacht. Viele Blumen kommen aus Holland und dort haben Bauern zugesperrt. Sie haben ihren Gasspeicher verkauft – damit haben sie mehr Geld gemacht.“
Die Floristinnen und Floristen reagieren auf die veränderten Bedingungen. Manche Blumensorten werden nicht mehr verkauft oder lassen sich nicht mehr verkaufen, die Marktpreise können nicht mehr an die Kundschaft weitergeben werden. Stieber nennt Lisianthus – auch als Japanrose bekannt – als Beispiel: „Im Vorjahr gab es sie um 3,50 Euro, jetzt sind es 6 Euro.“
Die Zukunft heißt daher: „Mehr österreichische Ware, dafür vielleicht nicht so ein großes Angebot“, betont Anka Lorencz, Geschäftsführerin der Bundesinnung der Floristen und Gärtner in der Wirtschaftskammer. Man hoffe natürlich auf sinkende Energiekosten.
Doch auch jetzt schon gibt es Veränderung: Weil es keine Waren in rauen Mengen gibt, wird „nicht billig verramscht und man geht achtsamer damit um“, sagt Thomas Kaltenböck, Spartenobmann in der niederösterreichischen Wirtschaftskammer. Man spare Ressourcen und achte darauf, dass alles verwendet werde.
Hier sei das Handwerk der Floristik gefordert, meint auch Branchensprecher Obendrauf. „Man kann Lösungen finden. Man inszeniert Blumen anders, zum Beispiel kann man einen luftig-leichten Strauß binden, bei dem einzelne Blumen stärker präsentiert werden“, erklärt er. Das liege derzeit auch im Trend.
Die Frühlingsblüten
Auch im Trend liegen Frühlingsblüten – also Tulpen, Narzissen oder Hyazinthen. Und heimische Blumen, die in Österreich produziert werden können. „80 Prozent der Ware rund um den Valentinstag sind hier gewachsen“, erklärt Obenauf. Nachdem im Jänner in der Branche das Geschäft wenig blüht, ist man für den Valentinstag dankbar.
Obwohl auch da nur 2,5 Prozent des Jahresumsatzes gemacht werden, zitiert der nö. Spartenobmann eine aktuelle Studie. „Wir schenken Freude und berühren die Herzen. Das ist, was die Leute in schwierigen Zeiten brauchen“, ist Kaltenböck überzeugt und sieht seine Branche noch lange nicht verwelken.
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