Darum verzichten Vorstände der Salzburg AG auf Teil der Prämie

Leonhard Schitter (links) und Horst Ebner haben einen erfolgsabhängigen Bonus von bis zu 90.000 Euro im Vertrag.
Nach der Obus-Krise gibt es trotz kräftigem Umsatzplus für die Salzburg-AG-Chefs weniger Bonuszahlungen.

„Freiwillig und ohne Druck des Aufsichtsrats und obwohl ihnen 100 Prozent der Summe zugestanden wäre.“ Der medial schon vor zehn Tagen verkündete Teilverzicht der beiden Salzburg-AG-Vorstände auf einen Teil ihrer Bonuszahlung sorgte bei Aufsichtsratschef und Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Dienstag bei der Ergebnisverkündigung immer noch für Eindruck.

Nach der Aufregung um zu wenige Buslenker und veraltete Fahrzeuge in der Salzburger Obus-Flotte im vergangenen Herbst haben Vorstandssprecher Leonhard Schitter und sein Kollege Horst Ebner auf einen Teil der ihnen vertraglich zustehenden Jahresboni in der Höhe von jeweils rund 90.000 Euro verzichtet. Schitter gibt sich mit einem Viertel weniger zufrieden, der für den Verkehr zuständige Ebner verzichtet auf die Hälfte. Nach Aufkommen der Probleme im Verkehrsbereich hatte Schitter die Verkehrsagenden im vergangenen Herbst an sich gezogen.

Nichtsdestotrotz hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Dienstag die Prämien neu strukturiert. „Sie sollen in Zukunft nicht mehr so stark an der Erreichung wirtschaftlicher Ziele ausgerichtet werden, sondern auch Spartenziele und die Zufriedenheit von Mitarbeitern und Kunden miteinbeziehen“, sagte Haslauer. Die wirtschaftlichen Kennzahlen machen in Zukunft nur mehr die Hälfte aus, bisher waren sie das alleinige Kriterium.

Darum verzichten Vorstände der Salzburg AG auf Teil der Prämie

Die Krise bei den Obussen sorgte bei der Salzburg AG für Turbulenzen.

Höhere Dividende

Rein wirtschaftlich ist das vergangene Jahr für den Landesversorger außergewöhnlich gut verlaufen. Der Umsatz stieg um 15,7 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg leicht auf 46,8 Millionen Euro. Das freut auch die Eigentümer Land (42,56 Prozent) und Stadt Salzburg (31,31 Prozent) sowie die Energie AG Oberösterreich (26,13 Prozent). Sie bekommen 27,6 Millionen Euro an Dividende, gut drei Millionen mehr als 2017. Die beiden Salzburger Eigentümer hatten die höhere Dividende bereits in ihren Budgetentwürfen eingeplant.

Wie Schitter erklärte, sei das Umsatzplus in erster Linie auf die Sparte Energie zurückzuführen. Vor allem Strom und Gas hätten wesentlich höhere Einnahmen gebracht. Auch der Telekommunikationsbereich habe etwas zugelegt. Der Breitbandausbau bleibt eine Priorität. Erst im März hat die Salzburg AG Nutzungsrechte für die 5 G-Technologie erworben.

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