Coworking boomt: Salzburgerin bewies schon vor zehn Jahren Mut

Coworking boomt: Salzburgerin bewies schon vor zehn Jahren Mut
Pioniergeist lohnt sich: Romy Sigl feierte mit ihrem „Büro der Zukunft“ gerade Jubiläum. Bis zu 50 Coworker mieten sich ein.

Vor zehn Jahren steckte die Coworking-Idee noch in den Kinderschuhen: „Ich bin im Fernsehen in einer Doku darauf aufmerksam geworden und hab mir sofort gedacht: ,Das ist genau meins‘“, erzählt Romy Sigl, die damals in der Design-Schmiede Kiska beschäftigt war. Sie gründete im Techno-Z in Salzburg den ersten Coworking-Space außerhalb Wiens.

Das Konzept ist einfach: Coworker können bei ihr dauerhaft einen fixen Schreibtisch mieten. Und es funktioniert auch noch flexibler: Für alle jene, deren Arbeitsrhythmus sich so gar nicht in eine tägliche Routine pressen lässt, gibt es Zehnerblocks. Diese Coworker kommen einfach vorbei, reißen einen Tag ab und suchen einen freien Schreibtisch.

Das geteilte Büro war von Beginn an nicht nur ein gemeinsames Nutzen der Infrastruktur, sondern vor allem auch ein kreativer Austausch untereinander. Man diskutiert, gibt gegenseitig Inputs.

Internationales Flair im Coworking-Space

Schon der Start war international besetzt: Die Coworker kommen aus den unterschiedlichsten Ländern von Schweden bis Kroatien oder Ägypten. Mehrere Coworking-Camps im Ausland gaben dem Umfeld noch mehr internationales Flair. Die Szene in Österreich muss sich auch hinter Coworking-Metropolen wie Berlin oder Barcelona nicht verstecken. Bis zu 50 Coworker mieten sich hier ein. Rund zwei Drittel sind Selbstständige, der Rest arbeitet für Unternehmen, deren Headquarter weiter entfernt ist. Die Arbeitsweise eigne sich vorwiegend für die Kreativ- und die gesamte IT-Wirtschaft, betont Sigl. Vor allem auch junge Kreative, die zum ersten Mal in Salzburg arbeiten, knüpfen gern so erste Kontakte.

Die Salzburgerin startete vor zehn Jahren mit viel Elan, wurde darin aber rasch gebremst. „Ich hätte nicht geglaubt, dass alles so schleppend vorwärtsgeht. Es war schon auch ein Geduldsakt.“

Die Pandemie habe den Grad an Akzeptanz neuer Arbeitsformen wesentlich erhöht, ist sie überzeugt. Wenn auch Corona ein tiefer Einschnitt war. Sigl: „In den ersten Wochen waren wir wie betäubt, haben uns dann aber gut erholt, weil alle so schnell zurückkommen wollten.“

Boom auch am Land

Aktuell beobachtet sie einen verstärkten Boom auch auf dem Land: „Es bilden sich kleinere Initiativen. Das hilft vor allem Pendlern, die weite Wege haben und nicht immer im Homeoffice bleiben können oder wollen“, so die Gründerin.

1.000 beste Geschäftsideen gesucht

„In jedem steckt viel Potenzial, das entdeckt werden will“, ist Romy Sigl überzeugt. Sie sucht gemeinsam mit Partnern gerade die 1.000 besten Geschäftsideen, die Startgeld bekommen. Die Möglichkeiten sind schier endlos: Vom hippen Blumenladen bis zur Investment-Idee für Fotovoltaikanlagen.

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