Coronavirus: Slowakei setzt Österreich vorerst nicht auf Rote Liste
Die Slowakei wird Österreich in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vorerst wohl doch nicht auf die Rote Liste setzen. Das bestätigte der slowakische Gesundheitsminister Marek Krajci nach einer Tagung der Pandemiekommission des Landes am Freitag.
Demnach werde die Kommission dem für Montag angesetzten Krisenstab empfehlen, die Grenzen zur Ukraine komplett zu schließen und lediglich Tschechien auf die Rote Liste zu setzen. Für Rückkehrer aus roten Ländern gilt in der Slowakei Quarantänepflicht.
Österreich und Ungarn sollen hingegen lediglich als Länder mit schlechter Prognose eingestuft werden. Den Slowaken werde empfohlen, nicht in diese Nachbarländer zu reisen. "Die Tschechische Republik erfüllt in vollem Umfang die Kriterien eines roten Landes. Österreich beginnt auch in die rot blinkende Zone zu gelangen," erklärte der Ressortchef.
Auch die im Inland geltenden Corona-Maßnahmen sollen teils drastisch verschärft werden. Ab dem 16. September wird das Abhalten von Großveranstaltungen in Restaurant- und Hoteleinrichtungen verboten, mit Ausnahme von Hochzeiten und Treffen nach Beerdigungen. Die Regeln für Sportveranstaltungen werden ebenfalls überarbeitet.
Ab Anfang Oktober werden auch die Bedingungen für alle Massenveranstaltungen geändert. Im Freien werden in sogenannten grünen Bezirken gemäß der Corona-Ampel nur noch 200 Personen teilnehmen dürfen, in Innenräumen 100. In orangen und roten Bezirken sollen es nur 100 Personen im Freien und 50 in Innenräumen sein. Auch an Hochzeiten dürfen nach diesem Datum nur noch 30 Personen teilnehmen. Als rot wurden bisher aber nur vier der insgesamt 79 Bezirke im Land eingestuft, darunter das Gesamtgebiet der Hauptstadt Bratislava.
Auch in der Slowakei sind die Zahlen neuer Corona-Infektionen zum Ende des Sommers bedenklich gestiegen und haben die Rekordwerte vom Frühjahr übertroffen. Dennoch wurden bisher insgesamt nur rund 5.200 Infektionsfälle gezählt. In dem 5,4 Millionen-Einwohner Land gab es bis dato 37 Todesopfer zu beklagen. Kritiker warnen dennoch, die zweite Welle werde die Slowakei weitaus schlimmer treffen, da es die populistisch-konservative Regierung verabsäumt habe, die ruhigen Sommermonate für notwendige Vorbereitungen zu nutzen.
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