Tiroler Grüne für 2G plus in den nächsten vier Wochen

Vor dem Jahreswechsel in Hamburg
Infektionsketten sollen dadurch unabhängig von der Kontaktnachverfolgung durchgebrochen werden.

Im Vorfeld der Regierungsklausur der schwarz-grünen Landesregierung am Mittwoch und Donnerstag plädieren die Tiroler Grünen für eine 2G plus Regelung in den kommenden vier Wochen. Wie die Tiroler Tageszeitung am Sonntag berichtete, konnte sich der grüne Klubchef Gebi Mair auch eine Verordnung des Landes dazu vorstellen - "je nach Testaufkommen". Durch regelmäßiges Testen könnten Infektionsketten unabhängig von Kontaktnachverfolgung gebrochen werden, so sein Kalkül.

Denn das serielle Intervall der Omikron-Variante betrage laut Mair etwa zwei Tage, im Unterschied zu fünf Tagen bei der Delta-Variante des Coronavirus. "Das bedeutet, dass bei der Kontaktnachverfolgung jede Behörde hier zu langsam sein wird. Zur Pandemiebekämpfung müssen wir aber schneller sein als das Virus", sagte Mair der "TT". Für eine beschränkte Zeit von etwa vier Wochen sollte deshalb zusätzlich zur Impfung regelmäßiges Testen etwa jeden zweiten bis dritten Tag wieder Alltag werden, appellierte der grüne Klubchef.

Sinnvoll sei 2G plus vor allem für jene Bereiche "an denen das durchgehende Tragen von Masken nicht möglich ist", war Mair der Meinung - etwa bei Veranstaltungsbesuchen, in der Gastronomie und in Sporteinrichtungen. Es benötige Testungen, bevor Symptome auftreten. Auch Arbeitgeber könnten durch Vereinbarungen dazu beitragen, das Sicherheitsniveau zu heben.

Gastro-Obmann: "Das ist Blödsinn"

Als "Blödsinn" bezeichnete Alois Rainer, Gastronomieobmann in der Wirtschaftskammer Tirol, die Forderung des grünen Klubobmannes. Jetzt wolle man offenbar auch noch Personen, die mehrfach geimpft seien "Prügel vor die Füße werfen", sagte er der APA: "Und schon kommt wieder jemand mit einer neuen Forderung". "Das ist eine Lösung, die absolut nicht praktikabel ist. Herr Mair kennt sich offenbar in der Branche nicht aus", zeigte sich Rainer empört. Der spontane Besuch im Lokal würde damit de facto verunmöglicht, das Wirtshaussterben weiter befördert, so der Gastronomieobmann.

Den Grünen sollten als Regierungspartei eigentlich die Nahversorger in den Gemeinden ein Anliegen sein, erklärte Rainer, der zudem daran erinnerte, dass es bis zum Vorliegen eines PCR-Tests oft bis zu 48 Stunden dauern könne.

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